Dienstag, 16. Dezember 2008

Das Ende.

Der Abschied ist genauso schwer, nein, noch schwerer als der Anfang. Und doch werde ich jetzt Abschied nehmen, von hier und von Ihnen, meinen werten Leserinnen und Lesern.

Wissen Sie, seit mein alter Herr nicht mehr auf dieser Welt ist, fehlt hier etwas. Er war schließlich das Herz hinter allem. Zusammen mit ihm habe ich während unserer Spaziergänge den nächsten Beitrag ersonnen, habe ihn zu Hause abgetippt und ihm dann alles vorgelesen.
Er wiederum hat mir durch tiefes Schnarchen, zufriedenes Grunzen oder indem er ganz schnell die Pfote über seine Schnauze warf zu verstehen gegeben, was er denn von meinem Geschreibsel hält.

Und auch, wenn ich noch weiter geschrieben habe, wenn es mir einfach zu sehr am Herzen lag, um aufzuhören, hier fehlte etwas.
Mir fehlt auch das Spazierengehen. Wie wenig bin ich im Vergleich zu früher nun da draussen. Das versuche ich in Zukunft zu ändern.

Es kann durchaus sein, dass Sie mich schneller wieder lesen als Sie und ich im Moment denken. Eine Rückkehr halte ich mir explizit offen.

Bis dahin wünsche ich Ihnen das Beste! Danke, dass Sie mitspaziert sind.

Herzlichst,
Ihre junge Dame

Freitag, 5. Dezember 2008

Was war denn nochmal "besinnlich"?

Adventszeit. Zeit der Ruhe, des zur Ruhe Kommens, des Zeit Nehmens zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Zeit der Besinnung.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...
Darauf hat sich mein Auto unlängst besonnen und zündet seit einer Woche brav die Motorwarnleuchte für mich an. Die Werkstatt und ich freuen uns.

Heute, an einem Freitag um 14 Uhr, besinnen sich gleich zwei Kunden und möchten unsere Dienstleistung in Anspruch nehmen. Ich stürze mich in die Arbeit.
Irgendwann besinne ich mich auf die Uhrzeit und sage dem Friseur meines Vertrauens, dass ich später komme - was dazu führt, dass ich nicht bei ihm, sondern bei einer seiner ohne Zweifel netten, jedoch nicht mit meinem Vertrauen gesegneten Kolleginnen die Haare geschnitten bekommen werde. Beunruhigend.

Ich weiß nicht, wann genau der vom Leben wohl arg enttäuschte Mann über dasselbe sinniert und den Entschluss gefasst hat, der Enttäuschung ein Ende zu setzen. Er wählt aus einem mir ebenfalls unbekannten Grund den heutigen Tag aus, um von einer Brücke just auf die Autobahn zu springen, auf der ich mich gerade in Richtung Friseur bewege. Solch' eine Aktion lässt sich, hat man sich einmal dazu durchgerungen, schwerlich aufschieben. Außerdem ist bald Weihnachten. Ich habe Verständnis und warte ruhig in meinem Auto das Ende des Staus ab.

Als ich meinen Parkplatz im Parkhaus verlassen will, stellt sich ein Wagen in die Nähe mit der Absicht, jenen nach mir zu belegen. Ich schaue in den Wagen, dort sitzen eine Frau - am Steuer - und ein Mann - auf dem Beifahrersitz.
Ich deute auf das Schild, das meinen Parkplatz als nur für Frauen zu nutzen erlaubt ausweist. Er deutet auf die Dame neben sich. Dabei hat er genau denselben Blick, den ein Fußballer immer aufsetzt, wenn er gerade eine astreine Blutgrätsche vollführt hat und sich nun zum Schiedsrichter umdreht. Ruhig bleiben.
Ich besinne mich, schiebe meine pseudo-feministischen Anwandlungen beiseite und denke mir:
"Wenn man Frauen als arme, kleine und hilflose Wesen definiert, ist er wohl mehr Frau als Du."
Ich gönne ihm den Parkplatz von Herzen und fahre mit einem heißen Kakao, natürlich mit Sahne, nach Hause. Ruhe und Frieden.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Schaffensbericht.

10.000
Leicht und beschwingt, dennoch bepackt mit einer Menge Ideen setze ich mich hin und beginne zu schreiben.
Ich finde zuerst den richtigen Detaillierungsgrad nicht, alles passiert einfach viel zu schnell.
Wenn das so weiter geht stehe ich in drei Tagen mit nichts da. Es muss anders werden. Der Sonntag schafft Abhilfe und ich beginne verzückt kleine Ausschmückungen einzuarbeiten, die ich wohl bei späterer Betrachtung sterbenslangweilig finden werde.
Nicht nachdenken, einfach weitermachen.
Dienstag erreiche ich die Marke. Puffer aufgebaut. Sehr gut.
Aber diese Woche habe ich mir ja auch extra frei gehalten von allen sonstigen Verpflichtungen. Was mag noch passieren?

20.000
Wie man im Rheinland sagt: et lööf. Puffer wächst. Den werde ich auch brauchen, weiß ich, und schreibe was das Zeug hält.
Meine Freunde werden mit Aussprüchen und Formulierungen beglückt, die eindeutig meinem dauerinspirierten Zustand zuzuschreiben sind, jedoch für manch' verständnislosen Blick sorgen.

30.000
Vier Tage, von denen ich zum Glück wusste, dass sie kommen. Dafür wird der Puffer benötigt.
Danach versuche ich mich wieder zusammen zu reissen und schaffe die Marke.

40.000
Es wird anstrengend. Ich bin müde und will schlafen statt meine Phantasie auf Reisen zu schicken. Schleppe mich mit der Mindestzahl an Wörtern dahin.
Beissen! Am sonntäglichen Morgen entschließe ich mich zum Kampf und schaffe über 4.000 an einem Tag. Wahnsinn. Nun gibt es nur noch das Ziel. Das Wordcount Widget schreit mir motivierend entgegen.

50.000
Meine Umwelt hat mich wieder. Die sozialen Kontakte, die sich bis hierhin aufschieben ließen, wollen wieder ihre gewohnte Aufmerksamkeit. So dümpelt der Wordcount vor sich hin. Es ist etwas zäh.
Ich sitze einfach nur da und plötzlich erfinde ich einen Bassett namens Bartholomäus. Keine Ahnung, wo der herkommt.
Am letzten Tag schreibe ich mein übliches Pensum, schaue auf den Wordcount und denke mir: zieh es durch. Heute.

Das Ergebnis
Ein Entwurf. Eine Sammlung von Ideen. Eine Andeutung von interessanten Charakteren. Ein paar witzige Einfälle. Mehr nicht. Nicht weniger!

Die Belohnung
Hemmungsloses Konsumieren einer Fernsehserie. Acht Folgen am Stück.
Bücher bestellen. Ganz viele.
Wunderbar, nichts erfinden zu müssen.

Samstag, 1. November 2008

Woanders im November

Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, nehme ich dieses Jahr an etwas teil, was manchem von Ihnen bestimmt als sinnbefreit erscheinen wird.
Zugegeben, als ich das erste Mal vom NaNoWriMo hörte, war mir der tiefere Sinn des Ganzen auch nicht intuitiv klar, so dass ich Ihre Reaktion durchaus nachvollziehen kann.

Daher versuche ich erst gar nicht, die Gründe für mein Unterfangen nun darzulegen. Ihnen muss der Hinweis genügen, dass es nicht unbedingt ausschließlich um das Schreiben geht.

Es kommt natürlich hinzu, dass Ihnen, meinen pfiffigen Lesern, bereits klar sein dürfte, dass ich die Zeit, die ich für das Schreiben dieses Novemberwerkes benötige, irgendwo herholen muss und Sie kommen nicht umhin zu befürchten, dass ich sie unter anderem durch eine hiesige Abstinenz zu gewinnen gedenke.
Ich war schon immer ein Fan davon, Pflaster mit einem Ruck abzureissen, daher folgt hier kurz und hoffentlich nicht allzu schmerzvoll die Wahrheit: stimmt!

Als einzigen Trost kann ich Ihnen (und auch mir, denn ich wiederum befürchte, es wird ganz schön anstrengend...) nur sagen, dass 30 Tage schnell vorbei sind.

Montag, 27. Oktober 2008

Schlüsselereignisse

Schlüsselkarten in Hotels sind doch etwas Feines. Man muss nicht mehr diese sperrigen Schlüsselanhänger mit dem Gewicht eines Briefbeschwerers und der Form einer Abrissbirne ergänzt um einen Gummiring mit sich herumtragen, stattdessen passt die Karte in jede Hosentasche und - für die Damenwelt nicht unwichtig - auch in jede noch so kleine Handtasche. Ein großer Fortschritt.

Leider ließ man mich während der letzten 24 Stunden ausschließlich die Nachteile dieser kleinen Dinger spüren.
Zunächst mutete alles ganz harmlos an. Ich bekam meine Schlüsselkarte und bezog mein kleines, aber feines Hotelzimmer. Fläzte mich sodann auf das Bett und vergnügte mich in den Weiten des Internets als plötzlich Geräusche an mein Ohr drangen, die mit dem Aufschließen einer Tür verbunden waren. Allerdings schienen mir diese Geräusche doch sehr nah... zu nah um von der Nachbartür herüber zu dringen. Und bei diesem Gedanken standen auch schon meine neuen Nachbarn in der Tür - in meiner Tür wohlgemerkt - glücklicherweise höfliche Menschen, die beim Anblick meiner Jacke an der Garderobe davon absahen, weiter in das offensichtlich schon bewohnte Zimmer vorzudringen. Wir hatten dann ein kurzes, aber ohne Zweifel nettes Gespräch über die Belegung von Schlüsselkarten und die geistige Sortiertheit der liebenswerten Menschen am Hotelempfang.

Heute morgen dann, als ich ein wenig unter Zeitdruck perfekt in der Zeit meinen Frühstückstisch verlassen hatte und zu meinem Zimmer emporgestiegen war, begrüßte mich der Kartenleser an der Tür desselben mit einem roten Licht. Auch nach mehrmaligen hartnäckigen Versuchen, begleitet von ganz damenhaft gehauchten Flüchen, gedachte das Licht nicht, seine Farbe zu wechseln.
Also war eine Vorstellung bei der momentanen Besetzung des Empfangs unumänglich, wo mir dankenswerter Weise recht zeitnah geholfen werden konnte.

Zum Abschluss dieser doch recht bemerkenswerten Ereigniskette verweigerte sich mir bei meiner heutigen abendlichen Rückkehr die Eingangstür des Hotels, an der ebenfalls eines dieser Höllengeräte angebracht ist, und zeigte mir ein hämisches orange-farbenes Lichtchen. Aber auch dieses Problem konnte durch eine Neubelegung meiner Karte behoben werden.

Seien wir gespannt, was sich an dieser Front noch ereignet, schließlich bin ich noch ein Weilchen hier.

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Woanders im November

Erst neulich

Schreiben Sie
die Äußerung bitte meinem intellektuellen Unvermögen...
Fabrice Pi (Gast) - 26. Nov, 01:04
Pfui??
In meiner Vorstellung gibt es ja viele Ausdrücke, die...
Die junge Dame - 17. Dez, 10:14
Hört hört!
Ja pfui! Wer macht denn sowas? Hoffentlich hört man...
Fabrice Pi (Gast) - 16. Dez, 19:33
Das Ende.
Der Abschied ist genauso schwer, nein, noch schwerer...
Die junge Dame - 16. Dez, 10:01
Ich gebe mir Mühe. Für...
Ich gebe mir Mühe. Für alle, denen nicht so ganz klar...
Die junge Dame - 5. Dez, 19:56
Was war denn nochmal...
Adventszeit. Zeit der Ruhe, des zur Ruhe Kommens, des...
Die junge Dame - 5. Dez, 19:47

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