Sonntag, 24. August 2008

Krähen und Platschen

Die junge Dame hat sich einen Urlaub gegönnt. Einen ganz normalen Urlaub am Meer, mit viel Sonne, Baden und Entspannung.

Nun ja, so ganz normal war er dann doch nicht. Aber erst einmal fing alles mit dieser Aussicht vor meinem Schlafzimmerfenster an:

Sonnenaufgang

Die vollkommene Morgenidylle. Himmlisch - so ein erster Morgen im Urlaub, man wacht auf...geht ans Fenster...und beobachtet den Sonnenaufgang...

Halt! Sonnenaufgang? Ist das nicht furchtbar früh am Tag? Zumal, wenn man im Urlaub ist? So ganz von der Hand zu weisen sind diese Gedanken nicht. Da geht's mir genauso wie Ihnen.
Allerdings war der ortsansässige Hahn in diesem Punkt völlig anderer Meinung. Das ambitionierte Kerlchen ließ nicht etwa erst beim Sonnenaufgang seinen Schrei los, nein: für ihn war halb fünf die NachtTageszeit, an dem alle in seiner Krähreichweite schlafenden Lebewesen nun seinem Beispiel folgen sollten und dynamisch in den Tag zu starten hatten. Bei Sonnenaufgang wurde allerdings der Weckruf wiederholt - zur Sicherheit.

Für mich ging es trotz tapferer Ignoranz des lautstarken Federviehs dann doch relativ früh los. Der ganz normale Urlaub musste noch um eine Aktivkomponente angereichert werden, welche (natürlich!) etwas mit Klettern zu tun hatte.
Es handelte sich dabei um eine Variante, die man in eingeweihten Kreisen Deep Water Soloing oder auch Psicobloc nennt, wobei ein Solo Klettern ohne zusätzliche Sicherung bedeutet. Das Wasser verhindert dann das Schlimmste. So der Plan. Ich Angsthase habe mich nur in sehr gemäßigten Höhen bewegt. Das sei frei heraus gesagt.

Psicobloc

Wenn ich nun Schnitte in den Händen, blaue Knie und von den Kletterschuhen eingefärbte Füße erwähne, werden Sie mir wohl nicht glauben, dass die ganze Sache ein Mordsspaß war. War's aber! Oder - um diese überall gebräuliche Bewertungssprache zu bemühen - "Jederzeit wieder!".

Montag, 28. Juli 2008

Heldentaten

Verehrte Leser, ich möchte Ihnen nicht vorenthalten, welche dramatischen Ereignisse sich am vorletzten Wochenende in der Nähe von Hockenheim zutrugen. Wie so viele andere Menschen war ich dort hingereist - wie so wenige andere Menschen wollte ich nicht das Rennen sehen.

Stattdessen machte ich Bekanntschaft mit einer Dame. Einer sehr kleinen, haarigen Dame. Einer Zwergdackel-Dame. Kaum höher als das Gras auf einer ein paar Wochen lang nicht mehr gemähten Wiese. Mit furchtbar kurzen Beinchen. Sie können sicher nachvollziehen, dass ein solcher Art gestaltetes Wesen doch eine, nun ja, recht begrenzte Perspektive auf seine Umwelt besitzt.

Diese bodennahe Perspektive hindert betreffende Dackeldame allerdings keineswegs daran, fröhlich und furchtlos durch die Welt zu stapfen. Bisweilen galoppiert sie sogar - dabei flattern dann die Ohren recht lustig. Des Weiteren besitzt sie auf ihrem kleinen Dackelköpfchen links und rechts zwei Haarbüschelchen, die man mit ein bisschen Fingerspitzengefühl und Willen zur Rebellion so stylen kann, dass sie wie zwei Hermesflügelchen aussehen.

Ich schweife ab. Und bitte verzeihen Sie mir die zahlreichen Verniedlichungen. Immerhin haben Sie nun hoffentlich ein Bild vor Augen...

Der Ort des Geschehens dieser von mir bereits erwähnten dramatischen Ereignisse war ein wundervoller Garten, das Gras dackelfreundlich gemäht, das Grundstück dackel- und auch für Hunde höheren Kalibers sicher eingezäunt, mit einem sehr schönen, großen Teich, dessen Uferzonen recht flach ausfielen, der aber auch einen Schwimmbereich von ca. 1,60 m Tiefe besaß. Für athletische Schwimmer gab es sogar einen Steg, von dem aus man sich kopfüber ins kalte Nass stürzen konnte. Für Hunde höheren Kalibers ebenfalls mit einer Stange versperrt. Denn die Hunde des Hauses waren eben ausschließlich Hunde höheren Kalibers.

Für Zwergdackel allerdings... Sie ahnen, was geschah.

Unsere furchtlose kleine Heldin spazierte frohen Mutes auf den Steg. Alle Umstehenden sahen darin noch keinen Grund zur Sorge.
Unsere furchtlose kleine Heldin spazierte aber weiter frohen Mutes Richtung Steg-Ende/Abgrund/Teichanfang. Alle Umstehenden sahen auch darin noch keinen Grund zur Sorge. Bis auf eine gewisse junge Dame, deren eigene Vergangenheit mit einem äußerst begabten, an Geschick kaum zu übertreffenden, dennoch ohne Zweifel ganz wunderbaren Hund Instinkte hatte ausbilden lassen, von denen sie selbst bis zu diesem Moment nichts geahnt hatte.

Besagte junge Dame sprang ob dieser sich nun plötzlich regenden Instinkte auf - warf dabei ihren Stuhl um - sprintete Richtung Steg - sprang mit einem höchst anmutigen Satz (man tut was man kann) über die Absperrstange - hechtete weiter über den Steg - und erreichte den Dackel in Not gerade noch vor dem Abgrund zum Wasser.
Fortan ereignete sich alles in Zeitlupe.
Die Dackeldame besah sich das Wasser. Die Dackeldame besah sich auch, wie hoch der Steg über dem Wasserspiegel lag.
Die junge Dame wiederum besah sich die Dackeldame und meinte zu erkennen, dass diese die Situation doch noch selbst erfasst hätte und von weiteren Aktionen absehen würde.
Doch da! Die Dackeldame schaute noch einmal hinunter - und sprang!
Ihrer Einschätzung nach war das Ganze wohl eine typisch-alltägliche hoher-Bordstein-Pfütze-Situation, der sie ja nun als gestandener Dackel allemal gewachsen war!

Wie groß aber war das Erstaunen und der Schreck auf dem kleinen Dackel-Gesicht, dass da Sekunden später vor der jungen Dame wieder aus den Fluten auftauchte.
Wie bitter die Erkenntis, dass es auf dieser Welt wohl Pfützen gab, von deren unsäglicher Tiefe sie bisher nichts geahnt hatte!

Die junge Dame ihrerseits zögerte keinen Moment. Unter Einsatz ihres Lebens Armes zog sie das kleine Wesen am Geschirr aus dem riesigen Teich und stellte es tropfnass, aber ansonsten unversehrt, wieder auf seine vier kurzen Beinchen. Bis auf eine fiese Erkältung hatte diese Episode glücklicherweise keine weiteren Folgen. Die junge Dame verzichtet an dieser Stelle auch ausdrücklich auf Baywatch-Badeanzug-Spenden.

Freitag, 4. Juli 2008

Die Eine.

Am Montag Abend hörte ich im Radio die Stimme einer Frau - es war die von Mirjam Müntefering wie ich wenig später erfuhr.

Aber da war ich eigentlich schon mit meinen Gedanken woanders. Diese Stimme nämlich erinnerte mich an jemanden, der vor Ewigkeiten eine viel zu kurze Zeit Teil meines Lebens war.

Ich habe damals die einzige Frau kennengelernt, in die ich mich um ein Haar ernsthaft verliebt hätte. Denn sie war einfach ein großartiger Mensch. Und damals habe ich an ihr schon genau die Eigenschaften gemocht und ja, bewundert, die ich noch gar nicht so lange an Männern schätze.

Ich werde gar nicht erst versuchen, sie näher zu beschreiben. Sie müssten sie selbst kennenlernen. Vielleicht soviel: sie hatte eine sehr sanfte, ruhige, aber oder gerade dadurch souveräne Art. Genau dies fand sich auch in ihrer einfach wunderbaren Stimme wieder.

Irgendwann einmal ergab es sich und wir haben zusammen getanzt. Und wenn es einen Moment zwischen uns gegeben hat - einen dieser Momente - in dem sie mich mit anderen Augen angesehen hat, dann war es während dieses Tanzes. Ein größeres Geschenk hätte sie mir nicht machen können.

Mirjam Müntefering lebt übrigens mit ihrer Freundin im Ruhrgebiet. Diesen Satz hat sie sich während des Interviews gewünscht. Diesen Satz bekommt sie von mir, weil sie mir sehr sympathisch ist - und das nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass sie neben ihren schriftstellerischen Tätigkeiten Hunde und ihre Besitzer trainiert.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Ein Engel für den Krümel

*Klopf* *Klopf*

Der Krümel bekam einen kleinen Schreck. Dieses Geräusch klang viel näher als alle anderen, die er bisher gehört hatte.
"Wer ist da?" fragte er vorsichtig.
"Ich." antwortete eine klare, helle Stimme.
"Wer ist Ich?"
"Ich bin Engelchen und werde ab heute bei Dir wohnen."
Bei diesen Worten erschien - aus dem Nichts - ein Lichtpunkt, der so wunderbar und warm strahlte, dass der Krümel einen Moment lang ganz benommen war, bevor er sich wieder fassen konnte.

Wie jetzt? Ein Mitbewohner? Aber das war doch gar nicht so geplant gewesen. Er sollte hier alleine wohnen! Und das mit gutem Grund, denn in ein paar Monaten würde es ganz schön eng werden...
"Keine Angst, ich nehme Dir bestimmt keinen Platz weg. Versprochen."
"Aber was willst Du denn hier?" fragte der Krümel, dem die ganze Sache immer noch ein Rätsel war.

"Ich werde auf Dich aufpassen." sagte Engelchen, und bei diesen Worten leuchtete es auf, strahlte noch heller, so dass der ganze Krümel in eine Wolke aus Licht gehüllt wurde, in der er sich sofort sehr wohl fühlte. Alles war warm, weich und so friedlich.

Engelchen fuhr fort: "Siehst Du den kleinen Schatten an der Wand dort hinten?" Der Krümel nickte. "Das ist die Hand Deiner Mutter. Und siehst Du den größeren Schatten daneben?" Der Krümel nickte wieder. "Das ist die Hand Deines Vaters. Beide lieben Dich schon jetzt über alles und sorgen sich sehr um Dich.
Deshalb bin ich hier, um das Kostbarste zu beschützen, was beide sich vorstellen können. Auf dass Dir nichts geschieht und Du, wenn es soweit ist, Deine Augen aufschlägst und zum ersten Mal in die ihren schauen wirst."

Sonntag, 15. Juni 2008

Die fabelhafte Welt der jungen Dame

Männer haben es heutzutage nicht leicht. Von allen Seiten, so scheint es, müssen sie einstecken: mal sind sie Arschlöcher, mal sind sie zu lieb, mal wissen sie nicht, was sie wollen und mal wollen sie nur das Eine das Falsche...so oder so ähnlich lauten wohl die Vorwürfe an Sie, meine Herren.

Daher freut es Sie sicherlich zu hören, dass ich nun für Sie in die Bresche springen werde. In diesen Tagen pflege ich nämlich mit ausgewählt wunderbaren Exemplaren Ihrer Gattung Umgang.

Da wäre zum Einen der Typ Manager, allzeit Herr der Lage, der in exklusivem Anzug und mit Monogramm und Manschettenknöpfen versehenem Hemd herumläuft. Das war mein Bild von ihm - bis zu dem Tag, wo er mir mit himmelblauem Biene-Maja-Leibchen entgegenkam und mir als einziger Dame in der Runde seinen Sitzplatz anbot. Nun ist er zwar immer noch Herr der Lage, aber bisweilen auch schon einmal einfach süß.

Ein anderer Herr reagierte auf meinen Versuch, ihn zuerst durch die Tür gehen zu lassen (das letzte Mal, dass ich auf Ladies First bestand, knallte ich gegen die Wand neben der Tür eines Vorlesungssaals...) mit einer Entrüstung, die keinen weiteren Widerspruch duldete. Vielmehr habe er großes Glück, versicherte er, dass er mir die Tür aufhalten dürfe.
Selbiger Herr verfügt übrigens über das Talent, ein ganz wunderbares Guten Morgen verbunden mit einem strahlenden Lächeln zu wünschen, welches somit einer jungen Dame wie mir einen recht angenehmen Start in den Tag beschert.

Zu allem Überfluss durfte ich auch als erste in die Tüte mit dem Eis greifen, das letzte Woche in unserem Team verteilt wurde, und mir meine Lieblingssorte aussuchen.

Was möchte ich Ihnen damit sagen? Nun: es ist offensichtlich ganz leicht, Frauen zu begeistern - Sie müssen sich nur trauen, ein wenig gut erzogen und charmant zu sein - und eine Frau, ob sie nun im Hosenanzug oder Kleid daher kommt, wie eine Dame zu behandeln.

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Die junge Dame - 16. Dez, 10:01
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Die junge Dame - 5. Dez, 19:56
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Die junge Dame - 5. Dez, 19:47

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