Sonntag, 2. März 2008

Zum Ausprobieren

So ganz bin ich ja noch nicht vom letzten Beitrag weg. Thematisch meine ich.
Ich hätte jetzt auch über einen jungen Mann schreiben können, der sich heldenhaft geopfert hat, um ein junges Mädchen vor Prügeln zu retten, diese dann selbst einstecken musste, nebenbei noch das Examen bestanden hat und irgendwann (da bin ich lückenhaft informiert, ich gebe es zu) vorher einmal einem anderen Mädchen wohl so richtig das Herz gebrochen hat. Und außerdem ganz süß aussah trotz oder wegen des Klammerpflasters auf seinem Wangenknochen.
Aber seien wir ehrlich: wen hätte das schon interessiert?

Stattdessen biete ich Ihnen - falls Sie sich darauf einlassen und es auch durchhalten - die Antwort auf die Frage nach dem Zweck Ihres Lebens. Sie könnten es wohl auch Sinn des Lebens nennen, aber das klingt schon so abschreckend hochtrabend. Wie's geht beschreibt dieser Herr hier so:


Here’s what to do:

1. Take out a blank sheet of paper or open up a word processor where you can type (I prefer the latter because it’s faster).
2. Write at the top, “What is my true purpose in life?”
3. Write an answer (any answer) that pops into your head. It doesn’t have to be a complete sentence. A short phrase is fine.
4. Repeat step 3 until you write the answer that makes you cry. This is your purpose.


Was mich am meisten an dieser Sache gereizt hat war wohl, ob ich am Ende tatsächlich weinen werde. Was nicht allzu schwer ist, denn es braucht wirklich nicht viel, um bei mir die Tränchen kullern zu lassen.

Ich würde mich nun freuen, wenn Sie als experimentierfreudige - günstigstenfalls weniger nah am Wasser gebaute - Leser mir über Ihre Erfahrungen berichten. Das wäre allerliebst von Ihnen. Ich habe übrigens doppelt so lange gebraucht wie Mr. Pavlina, aber nicht einmal halb so viele Antworten produziert. Es ist also eine sehr individuelle Sache. Schluchz.

Samstag, 16. Februar 2008

GTD4W

Some time ago, someone introduced me to David Allen and his kind of famous Getting Things Done method.
Since then I cannot help but stumble across some of this whole productivity, time and self management stuff quite regularly. Because there is so much of it out there. Being me, I have not even made it through a fraction of it - but already got the impression that a very important aspect is missing. We'll get there soon.

First let me answer the question which is probably in your head since you started reading: why is she not writing in German as usual? On the one hand, everything I've read on this subject up to now has been in English, so it feels quite familiar this way. On the other hand, why not give it a try for a change? That is, apart from my strange vocab usage, of course.

So...what is this whole thing about? I would put it this way: Mr. Allen and his fellows are showing ways to make the most and best of your time. And to actually gain some more by applying a few simple principles.

Personally, I used to think that some well-used common sense and my mother's saying 'Lazy people must be clever' got me through quite well. And guess what? Reading all these articles, I actually recognized some of my intuitively established ways to manage my chaotic self. If furthermore the respective article is titled, let's say Time Management for Smart People - well, I admit that the author has a significant amount of my sympathy on his side.

But further going in for the matter, I had also to admit that I have a problem: I am a woman. Inherent you say? Not quite.
For a woman, my dearest productivity gurus, it is not as simple as Getting Things Done. We have to get things done looking beautiful. Which means, for example, that if we actually manage to get up half an hour earlier than usual, we loose 10 of these painfully gained, precious minutes almost instantly in the bathroom trying to conceal our two personal copies of the Mariana Trench. The average man I dare say simply does not care about that sort of thing.
Which is probably already the explanation why I could not find a single sentence about a trade off between productivity and beauty: all authors I know of are men. But I'm not giving up hope that some day, I will stumble across such a thing as Getting Things Done for Women. Meanwhile, I will settle for my personal solution of gaining 10 minutes in the morning: having my hair cut shorter.

Dienstag, 5. Februar 2008

Sahne. Punkt.

Es ist schon ein kleines Weilchen her, da standen sich eine junge Dame und ein junger Herr sehr irritiert gegenüber, nur getrennt durch die Theke einer bekannten Kaffeehauskette, und starrten sich ungläubig an.

Folgendes hatte sich nur wenige Sekunden zuvor zwischen den beiden ereignet:

Er Eine weitere Bestellung an einem langen Tag voller Bestellungen...: Was darf es für Dich sein?

Sie Sanfte Vorfreude auf den heißen Becher verspürend...: Eine Schokolade mit Karamelaroma.

Er Eine weitere Bestellung näher am Feierabend...: Ohne Sahne.

Sie Leicht irritiert ob seiner Aussage, die in ihrer Welt doch vielmehr eine Frage hätte sein sollen: Nein. Mit.

Er Ansatzweise ungläubig, aber insgeheim sicher, sich verhört zu haben (es war schließlich ein langer Tag): Mit?

Sie Zugegeben vollends irritiert, aber noch nicht ganz von der Rolle den Blickkontakt suchend und in zwei Silben die stumme Frage legend, was denn nicht stimme (auch ihr Tag war schließlich lang): Jahaaaa...?

Er Nun zur visuellen Bestätigung des akustischen Eindrucks aufblickend und zum ersten Mal sein Gegenüber wahrnehmend: Echt???

Sie Entschlossenes Nicken, darin den einzig verbleibenden wirkungsvollen Ausweg sehend, ihm die anscheinend so schwer verdauliche Botschaft doch noch näher zu bringen: Hmhmm...

Er Anerkennend murmelnd: Cool.

Während seine Irritation inzwischen längst verflogen sein dürfte, überlegt sie nun bei jeder Bestellung in eben jenem Kaffeehaus, ob sie denn tatsächlich das einzige weibliche Wesen auf dieser Erde ist, das seine heiße Schokolade mit Sahne trinkt oder welche Gründe sonst für den geschilderten Dialog verantwortlich zeichnen könnten.

Sonntag, 27. Januar 2008

Chalk is in the air

Arm

Gestern fanden in meiner Haus- und Hofkletterhalle die Soul Moves statt. Dabei handelt es sich um einen recht entspannt aufgezogenen Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer im Idealfall 35 Boulder bezwingen.
Ein Boulder hat markierte Griffe und Tritte, wobei Start sowie ein Zwischen- und der Endgriff speziell gekennzeichnet sind. Man lege also seine Hände an den Start, setze die Füße und versuche dann entgegen aller physikalischer Widerstände, das Ziel zu erreichen. Dies kann je nach Schwierigkeitsgrad des Boulders noch durchaus machbar oder schier unmöglich erscheinen.

Zur Grundausrüstung gehören neben Kletterschuhen zwei Dinge: Chalk und Zahnbürste. Diese beiden Hilfsmittel können signifikant dazu beitragen, mehr Halt zu bekommen. Chalk und seine Wirkung dürfte selbst weniger devoten Anhängern des Geräteturnens bekannt sein. Die Zahnbürste dient dazu, die Griffe von den Chalkspuren zu reinigen, die die vielen Hände, die vor einem selbst dort ruhten, hinterlassen haben. Denn zuviel des Guten kehrt auch hier die erhoffte Wirkung um.
Hook

Für mich war dieser Tag mit zwei bemerkenswerten Erkenntnissen verbunden. Erstens habe ich nicht gewusst, wieviel Chalk in der Luft fliegen kann, ohne dass man erstickt (das sind übrigens die reflektierenden Partikel auf dem Foto oben) und zweitens sind wohl nirgends soviele putzende Männer zu finden wie in einer Kletterhalle.

Donnerstag, 17. Januar 2008

Café bizarre.

An einem tristen Tag irgendwann in den vergangenen Monaten geschah es: der Bürokaffeeautomat erstarb unter einem letzten dramatischen Aufbäumen angesichts einer widerspenstigen Bohne in seinem Mahlwerk, welches in einem höchst grässlichen Knirschlaut in Verbindung mit einer Art Todesschrei seinen Ausdruck fand. Danach herrschte Stille. In der Maschine - und auch im gesamten Büro.

Die Kaffeekonsumenten trösteten sich gegenseitig mit dem Gedanken, dass sie nun an einem viel besseren Ort sei. Mit ausschließlich gehorsamen Kaffeebohnen und jederzeit gefülltem Wassertank. Da jedoch noch keiner jemals allein von dem Gedanken an Kaffee wacher geworden ist, musste ein Nachfolger her, welcher - ich will es gleich vorwegnehmen - als Provisorium gedacht noch immer bei uns weilt aus Gründen, deren Komplexität mich leider nachhaltig von einer Schilderung derselben abhält.

Dieses Provisorium, seines Zeichens eine normale Kaffeemaschine, in die man einen Papierfilter einsetzt, Kaffeepulver und Wasser einfüllt, sodann die Kanne darunter stellt und den An-Knopf betätigt, um geschätzte 15 Minuten später eben jene Kanne mit wunderbarem Kaffee gefüllt vorzufinden, scheidet endlich die Spreu vom Weizen. In diesem Fall die Virtuosen des Kaffeekochens von den Dilettanten.

Mit jedem neuen Liter werden nun in unseren Räumen gutturale Flüche, anerkennende Brummer, erleichterte Seufzer oder verbissenes Zähneknirschen hörbar. Je nachdem, wer das unbekannte Instrument in der Küche bediente. Nie habe ich so oft die diversen Klassifizierungen für Kaffee nach seiner Dichte gehört wie in den letzten Wochen: Blümchen-, Bodensee- und Stehkaffee waren es allein heute. Auf diese Eröffnungsäußerungen folgen gemeinhin nicht eben anerkennende, bisweilen sogar unfreundlich zu nennende Worte zu der Person seines Erschaffers.

Mussten nicht in früheren Zeiten sogar schon Menschen ihr Leben lassen für einen schlecht gekochten Kaffee? Ich halte diese These inzwischen für gar nicht mal so abwegig. Es heisst ja bestimmt nicht umsonst, Tee zu trinken sei gesünder. In diesen Tagen und in diesem Büro ist es allemal entspannter.

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die Äußerung bitte meinem intellektuellen Unvermögen...
Fabrice Pi (Gast) - 26. Nov, 01:04
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In meiner Vorstellung gibt es ja viele Ausdrücke, die...
Die junge Dame - 17. Dez, 10:14
Hört hört!
Ja pfui! Wer macht denn sowas? Hoffentlich hört man...
Fabrice Pi (Gast) - 16. Dez, 19:33
Das Ende.
Der Abschied ist genauso schwer, nein, noch schwerer...
Die junge Dame - 16. Dez, 10:01
Ich gebe mir Mühe. Für...
Ich gebe mir Mühe. Für alle, denen nicht so ganz klar...
Die junge Dame - 5. Dez, 19:56
Was war denn nochmal...
Adventszeit. Zeit der Ruhe, des zur Ruhe Kommens, des...
Die junge Dame - 5. Dez, 19:47

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