Mittwoch, 3. Oktober 2007

Erwachsen.

Die Leute reden immer davon, dass man erwachsen wird. Kann ich nicht bestätigen. Ich könnte keine Zeitspanne nennen, in der ein irgendwie gearteter Prozess des Erwachsenwerdens angefangen hat und ob er nun schon zu Ende ist oder noch andauert.

Stattdessen würde ich sagen, dass es Situationen gibt, die einen ganz deutlich spüren lassen, dass man erwachsen ist.
Zeiten, in denen man Verantwortung übernehmen muss. Nicht, weil man es will oder sich so ausgesucht hat, sondern weil man keine andere Wahl hat. Denn es gibt niemand anderen. Diesmal weiß es niemand besser, obwohl man selbst sich mehr als überfordert fühlt. Nur zählt das in diesem Moment nicht. Es ist nicht so, als gäbe es Alternativen. Man kann andere fragen, sich Ratschläge einholen, aber letztlich ist klar: man selbst trifft die Entscheidung.

Dann bleibt nur: Zähne zusammen beißen und durch. So gut man kann. Sich der Verantwortung stellen, trotz der eigenen Ängste und der übermäßigen Anforderungen. Wachsen an dem Bestreben, sich der Situation gewachsen zu zeigen. Erwachsen sein.

Erwachsen sein hindert mich aber nicht daran, mit meinen Füßen Worte in ordentlich geharkte Golfplatzsandlöcher zu schreiben, auf Geburtstagen Schokolade Auspacken zu spielen oder mich über kleine Dinge wahnsinnig zu freuen. Sollte es auch nicht.

Sonntag, 23. September 2007

Jahrestag.

Als ich hiermit vor einem Jahr anfing, wusste ich nicht so recht, ob ich heute wieder auf meinem Sofa sitzen und hier schreiben würde. Ich bin selbst einigermaßen überrascht, dass ich es noch tue. Die einzige Erklärung, die es dafür gibt, ist wohl die, dass ich es gern tue.

Somit dürfte zumindest meine Antwort auf die Frage, ob wir den beiden Menschen, die mich hierhin gebracht haben, danken oder sie in die Prärie schicken müssen, klar sein. Was Ihre Antwort angeht, werte Leser, werde ich mich hüten, Sie da in irgendeiner Weise beeinflussen zu wollen. Stattdessen erfahren Sie nun ein wenig mehr über meine "Musen".

Es handelt sich um eine Frau und einen Mann. Sie haben sich immer noch nicht persönlich getroffen, aber durch mich inzwischen das Ein oder Andere über einander erfahren. Und sie haben sich gegenseitig hier gelesen. Die beiden verbindet ein wie ich finde bewundernswerter Charakterzug, der sich für mich gar nicht so einfach beschreiben lässt.

Es hat etwas mit Zielorientierung zu tun, mit Maßstäben, die man an sich selbst anlegt, mit Zeitmanagement, Selbstmotivation, Ehrgeiz und dem Gefühl, mit sich selbst zufrieden zu sein.
Sie stellen so etwas wie den personifizierten Tritt in den Hintern für mich dar. Und dieser Tritt schafft es irgendwie, liebevoll und freundschaftlich zu sein. Vielleicht entsteht der Eindruck dadurch, dass beide nicht die leisesten Versuche unternehmen, anderen ihre Maßstäbe aufzuschwatzen. Stattdessen leben sie etwas vor, und man selbst hat die Wahl, ob man sich darauf einlässt, was man sich herausgreift, wie man es dann für sich selbst umsetzt.

Mich bringen sie dadurch zum Nachdenken. Für jemanden, der es sich ganz gern im Status Quo gemütlich macht, der aber zugleich immer auf der Suche nach Neuem, Spannendem, Besserem sein möchte, sind sie einfach inspirierend und ein Knoten im Taschentuch des bisweilen etwas zu selbstzufriedenen Selbsts.

Dienstag, 18. September 2007

Ausgerechnet Marilyn?

Wenn man es mal realistisch betrachtet, läuft einer jungen Dame doch bestimmt täglich mindestens ein ganz netter Herr über den Weg. Nett zum Anschauen, mehr verlange ich schon gar nicht. Wir sind ja nicht so anspruchsvoll.

Oder wenn schon das nicht, wird man nach meiner Einschätzung spätestens in der Kletterhalle fündig werden können. Da liegt es in der Natur des Sports, dass der Muskelanteil am Herrenkörpergesamtgewicht dort ein klein wenig höher als der Durchschnitt ist - und eben dieser kleine Unterschied auch durchaus offen, das heisst durch fehlende Bekleidung des Oberkörpers, zur Schau getragen wird. Noch ein bisschen - auf gar keinen Fall zu viel! - Schweiß dazu - natürlich trotzdem völlig geruchsneutral - und schon müsste der optische Reiz doch locker ausreichen, um meinem Unterbewusstsein genug Inspiration für die Besetzung der männlichen Hauptrolle im nächtlichen Traumkino zu liefern.

Aber nein. Nicht so mein Unterbewusstsein. Weiß der Himmel, was es sich dabei gedacht hat, weiß der Himmel, wo ich die Idee aufgegriffen habe, denn jede mit Bewusstsein gesegnete Faser meines Körpers und Seelenlebens wehrt sich mit aller gebotenen Entschlossenheit und Entrüstung dagegen, aber in der vorletzten Nacht hat es sich einen üblen Scherz mit mir erlaubt und mir Marilyn Manson als so etwas ähnliches wie meinen Lebenspartner präsentiert. Und nein, nicht genug, dass es sich aus mir unerfindlichen Gründen um diesen androgyn-bizarren Wichtel mit dem Sex-Appeal eines Hühnerauges handeln musste, nein... anscheinend war ich mit den Eskapaden meines Freundes bereits so vertraut, dass ich beim ersten Blick in sein Gesicht, eine inakzeptable, aber schrecklich vollständige Resignation in meinem Trauminneren fühlend, äußerte: "Du hast schon wieder Drogen genommen."
An dieser Stelle erklang wohl das "Cut!" der sich endlich erbarmenden Regie, denn eine Fortsetzung folgte gottlob bislang noch nicht.

Sonntag, 9. September 2007

Nicht für die Ewigkeit.

Mein Gesicht ist definitiv nicht für die Ewigkeit gemacht. Streng genommen schon nicht für jede Art von Zeitspanne, die über einen Augenblick, einen Moment hinaus geht.
Denn mein Gesicht lebt. Jeden Ausdruck, den es annimmt, behält es nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann ändert er sich wieder. Und genau darin liegt das Geheimnis. In der Summe der Ausdrücke. Alle zusammen bilden mein Aussehen.

Warum also wird man gezwungen, einen dieser Ausdrücke für die Ewigkeit festzuhalten? Er ist doch nur ein Bild in einer ganzen Serie, ein Steinchen in einem viel größeren Mosaik - und kann folglich nicht mehr als einen Bruchteil beitragen zu der Antwort auf die Frage wie ich aussehe.

Wenn man es so betrachtet, ist die Eignung eines Fotos als Grundlage dafür, sich ein Bild von jemandem zu machen, doch recht zweifelhaft. Statistisch betrachtet gibt ein Foto bestimmt nur so ungefähr ein Zehntausendstel unserer Mimik wider und ist damit wohl auch mit viel gutem Willen nicht repräsentativ zu nennen.

Trotzdem werden Fotos zu Hauf in so lebensentscheidenden Dokumenten wie Bewerbungen oder Liebesbriefen eingesetzt. Und der Mensch am anderen Ende, der mich noch nie im Leben gesehen hat, entscheidet anhand dieser quasi in Stein gemeißelten willkürlichen Muskelbewegungen über Sympathie oder Antipathie. Beunruhigend.

Ich möchte sich bewegende Bilder. Wie in Harry Potter. Dann wäre es vollkommen egal, ob man gerade die Augen zu oder auf, die eine Haasträhne hochstehend oder den Mundwinkel schief hatte. Man könnte sich sogar irgendwann ganz anders frisieren oder mal den Lidschatten wechseln. Zum kompletten Umziehen würde ich aus offensichtlichen Gründen allerdings nicht raten.

Mittwoch, 5. September 2007

Zwischendurch

Was kommt eigentlich zwischen dem "sich ganz ohne Worte Verstehen" und dem "sich nichts mehr zu sagen Haben"?

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Woanders im November

Erst neulich

Schreiben Sie
die Äußerung bitte meinem intellektuellen Unvermögen...
Fabrice Pi (Gast) - 26. Nov, 01:04
Pfui??
In meiner Vorstellung gibt es ja viele Ausdrücke, die...
Die junge Dame - 17. Dez, 10:14
Hört hört!
Ja pfui! Wer macht denn sowas? Hoffentlich hört man...
Fabrice Pi (Gast) - 16. Dez, 19:33
Das Ende.
Der Abschied ist genauso schwer, nein, noch schwerer...
Die junge Dame - 16. Dez, 10:01
Ich gebe mir Mühe. Für...
Ich gebe mir Mühe. Für alle, denen nicht so ganz klar...
Die junge Dame - 5. Dez, 19:56
Was war denn nochmal...
Adventszeit. Zeit der Ruhe, des zur Ruhe Kommens, des...
Die junge Dame - 5. Dez, 19:47

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