Montag, 5. Februar 2007

Das verliebte Ei

Es war einmal ein Klasse-M-Ei, das traf an einem Sommertag ein anderes, gößeres Ei, nämlich eines der Klasse L. Die beiden verstanden sich sehr gut und schon bald musste sich das M-Ei eingestehen, dass es sich in das gutaussehende L-Ei verliebt hatte. So richtig. Es war immer ganz fürchterlich aufgeregt, wenn das L-Ei mit ihm sprach, so sehr, dass es manchmal schon nicht mehr ganz es selbst war und auch wirr daher redete. Dazu lief es dauernd rot an - zumindest meinte es das. Am Schlimmsten jedoch war dieses furchtbare Herzklopfen, ganz laut und schnell pochte das kleine Herz in seinem Körper, wenn das große und das kleine Ei zusammen waren.

Eines Tages dann geschah das Unglaubliche: das L-Ei küsste das M-Ei. Es war einfach ein wundervoller Kuss. So war das kleine Ei noch nie zuvor geküsst worden. Doch es wusste auch, dass das alles überhaupt keine Zukunft haben konnte. Denn so verhält es sich nun einmal: L-Eier gehören in ihre Kartons, und M-Eier in die ihren. Ein M-Ei hat in einem L-Karton nichts zu suchen, und es würde sich dort auch gar nicht wohlfühlen. Denn alles, einfach alles wäre ihm eine Nummer zu groß. Und das L-Ei wiederum würde sich beengt fühlen in dem viel zu kleinen Karton, kein Platz, keine Freiheit - und keine anderen L-Eier.
Aller Vernunft zum Trotz jedoch träumte das kleine Ei, träumte vom L-Ei, von einer gemeinsamen Zeit, davon, wie es wohl wäre, mit einem solchen Ei zusammen zu sein. Doch dies konnte ja nur ein Traum sein und bleiben.

So trennten sich also die Wege des kleinen und des großen Eis wieder. Jedes ging in seinen Karton und das kleine Ei war sehr traurig und einsam. Es quälte sich mit der Frage, ob es dem L-Ei denn genauso ernst gewesen war wie ihm selbst. Denn leider hatte sein eigenes Herz so laut gepocht, dass es das Schlagen des anderen Herzens nicht hatte hören können.

Sonntag, 4. Februar 2007

Am Rande

Wissen Sie, wenn man Sie beide sieht, das macht Mut, sich einen alten Hund zu holen.

Manchmal ist die Welt einfach wunderbar.

Samstag, 3. Februar 2007

Historische Momente

Diese Woche habe ich mein erstes Knöllchen wegen einer Geschwindigkeitsübertretung bekommen. Mein erstes in fast 10 Jahren des Autofahrens. Und damit ohne Zweifel ein historisches Ereignis. Ich muss allerdings sagen, die Gründlichkeit des Oberbürgermeisters überraschte mich doch sehr, jedenfalls war mir bisher nicht bekannt, dass der Tatort so detailliert beschrieben wird:

Frankfurter Str. zwisch. Laterne 81/89

Aber ich habe ja auch keine Erfahrung in solchen Dingen.

Mein zweites denkwürdiges Ereignis war dann doch etwas erfreulicher: ich habe meinen Traumhund treffen dürfen. Es handelt sich um die Rasse Irish Wolfhound. Wer Bilder gucken möchte, der schaue hier, alles andere wird diesen Hunden nicht gerecht. Und bitte mindestens bis zu dem Foto mit den drei Prinzessinnen durchhalten.

Damit mich hier niemand missversteht, mit dem alten Herrn und diesen Hunden verhält es sich so wie mit dem eigenen Freund und einem sehr nett aussehenden Schauspieler oder Sportler: die himmelt man an und sabbert auch ein wenig, und dann streichelt man zärtlich das wohlvertraute Bäuchlein, was sich neben einem auf der Couch niedergelassen hat.

Nichts desto trotz kann ich ab heute sagen: ich habe einen kleinen Hund.

Montag, 29. Januar 2007

Black Forrest Down Under

Es ist nun schon mehr als 10 Jahre her, dass ich die Ehre hatte, für das Ansehen meines Volkes einen außerordentlich wichtigen Beitrag zu leisten. In Australien. Während eines Schüleraustauschs.

Dort, fernab der Heimat, kam ich in meine Gastfamilie, gespannt ob der Dinge, die mich dort erwarteten, beunruhigt ob der Erwartungen, die sie wiederum an mich haben könnte.
Eine dieser Erwartungen offenbarte sich noch innerhalb der ersten Woche und betraf weniger mich als Person, in meinem Sein und Verhalten, als vielmehr mich als typische deutsche Staatsbürgerin. Auf diesem fernen Kontinent war man nämlich der Meinung, dass jede deutsche Hausfrau, auch in spe, im Stande sei, eine ordentliche Schwarzwälder Kirschtorte zu backen. Ähem.

Nach einem leicht panischen Anruf bei meinen Eltern im weltweiten Zentrum der Kirschtorten und Weißwürste sah ich mich immerhin im Besitz eines Rezeptes, was eindeutig als Fortschritt zu werten war.
Im Backen nicht unerfahren, wenn auch der bisherige künstlerische Schwerpunkt weniger auf ausgewachsenen mehrstöckigen Sahnetorten liegend, fühlte ich mich der immensen Aufgabe einigermaßen gewachsen.

Da war nur noch ein Problem: finden Sie mal in einem Vorort von Brisbane ein ordentliches Kirschwasser. Ein Ding der Unmöglichkeit.
Der interkontinentale Kompromiss bestand aus Kirschbrandy, der meinem Erstlingswerk dann eine wunderhübsch-zarte, wenn auch ohne Zweifel recht gewöhnungsbedürftige, Rosatönung verlieh. Was dem Geschmack jedoch keinerlei Abbruch tat.

blackforrest

Mittwoch, 24. Januar 2007

Einmal schrumpfen bitte.

Ich will schrumpfen. Jetzt sofort und auf der Stelle. Bis ich nur noch 10 cm groß bin. Dann laufe ich in die Ecke meines Sofas und verstecke mich hinter den Kissen. Verstecke mich vor allem. Dem Alltag, den Sorgen, den Ansprüchen, die an mich gestellt werden. Vor dem, was ich durchzustehen habe, der Müdigkeit, den Rücken- und Knie- und Herzschmerzen, den Aufgaben, die sich mir stellen, der Kälte, dem Traurigsein, der Schlechtigkeit der Welt, der Menschen und vor der Widerwärtigkeit des Schicksals. Nichts von dem wird mich dort finden, nur der Hund mit seiner Riesennase. Und dann schnaubt er mich aus Versehen um.

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