Dienstag, 6. März 2007

Sexismus - nur anders

Frauen können nicht einparken.
Altes männliches Sprichwort


Werte Herren, ich muss Sie leider eines Besseren belehren. Heute in der Dunkelheit des sehr frühen Morgens ging mir diesbezüglich ein Licht auf. Die korrekte Version müsste lauten: Frauen können nicht einparken, wenn ihnen ein Mann zusieht.

Wie sonst ist es zu erklären, dass wir heimlich still und leise in irgendeiner nur spärlich bewohnten Seiten- und Einbahnstraße mühelos ohne Servolenkung auf der linken Straßenseite mit zwei Rädern auf dem nicht abgesenkten Bordstein in eine nur um wenige Zentimeter größere Parklücke einparken können - rückwärts und in zwei Zügen, während wir an einer um mehrere Meter größeren und um zahlreiche weitere Widrigkeiten ärmeren Parkgelegenheit auf einer gut befahrenen Straße oder wenn gerade ein anderes Auto hinter uns wartet kläglich scheitern?

Die Ursache für dieses Phänomen liegt in dem der Frau angeborenen Bedürfnis gut auszusehen. Auch beim Einparken. Und nun frage ich Sie, meine Herren: haben Sie jemals versucht, beim Einparken gleichzeitig gut auszusehen? Nein. Denn Sie sind Männer. Männer können ohne Rücksicht auf Attraktivitätsverluste ihre gesamte Konzentration der ihnen gestellten Aufgabe widmen. Dabei ist es vollkommen irrelevant, ob der Mund mit heraus hängender Zunge offen steht, die Augen zusammen gekniffen werden, das Hemd zerknittert beim Arm-hinter-die-Beifahrerlehne-Legen oder sich gar bei der 20. Umdrehung des Lenkrades ohne Servo Schweissflecken darauf abzeichnen. Sie werden aussteigen in dem Bewusstsein eingeparkt zu haben - das evolutionär betrachtet um ein paar Stufen fortgeschrittene Äquivalent zu Feuer machen oder Dinosaurier töten. An dieser Stelle dürfen Sie grunzen.

Wir Frauen hingegen müssen all diese Faktoren berücksichtigen, wenn uns jemand zuschaut und folglich unsere Konzentration zwischen der Aufgabe des Einparkens und der Erhaltung unseres guten Aussehens teilen. Wie schwer das ist, werden Sie bei einem Selbstversuch leicht feststellen können. Und dann werden es ausnahmsweise mal Sie sein, der ein ungeduldig bis resignierendes Kopschütteln des Fahrers im Auto hinter Ihnen im Rückspiegel sieht. Oder sogar ein Hupen hört.

Sonntag, 4. März 2007

Ein wenig bizarr...

...mutet es an, wenn man sich bei Sturm und Regen in einen Ort in der Nähe von Katzenelnbogen begibt, von einem Tierarzt ins Ohrläppchen gepiekst wird und dann anhand des produzierten Blutstropfens gesagt bekommt, man solle mehr trinken, aber keine Milch, und den Zuckerkonsum deutlich reduzieren. Alles innerhalb von 5 Minuten.
Der Hund war vor mir dran und hat wesentlich länger gebraucht.

Montag, 26. Februar 2007

Tierversuch

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an einem Tisch einer Person gegenüber, die vor sich ein Spiel aufgebaut hat. Sie sind neugierig und wollen das Spiel gerne spielen, kennen aber die Regeln nicht. Die Person wird kein Wort sagen, Sie können also allein durch Ausprobieren herausfinden, wie das Spiel geht.

Methode 1
Jedes Mal, wenn Sie etwas falsch machen, bekommen Sie mit einem Lineal eins auf die Finger. Das zieht wie Hölle. Wenn Sie dagegen etwas richtig machen, passiert nichts.

Methode 2
Diesmal bekommen Sie für jede richtige Aktion im Sinne der Regeln des Spiels ein Stückchen Schokolade. Wenn Sie etwas falsch machen, werden Sie nicht belohnt, aber auch nicht bestraft.

Wie verhalten Sie sich nach ein paar Versuchen? Und mit welcher Methode lernen Sie das Spiel letztlich schneller?

Worauf ich hinaus will? Wer richtig rät, bekommt ein Gummibärchen!

Samstag, 24. Februar 2007

Sechs Tage, ein Spiel

1. Tag: Zufall?!
Ich habe seit ein paar Monaten vor, mein Klavier aufarbeiten zu lassen und wieder zu spielen. Leider ist das nicht ganz billig - daher eben auch nicht von heute auf morgen zu realisieren. Und dann die Frage, ob ich wieder Unterricht nehmen sollte: ich hatte irgendwie keine Lust, mir einen neuen Lehrer zu suchen - bis man einen guten gefunden hat... da radelt just in dem Moment, wo ich das Haus verlasse, meine frühere Klavierlehrerin vorbei. Seit einem Jahr nicht in der Gegend gewesen. Und würde sich freuen, mir wieder auf die Finger zu schauen.

2. Tag: Sinnlich aus der Wäsche gucken?!
Mir wird ein Fototermin geschenkt. Einschließlich eines höchst informativen Prospektes, was man alles beachten sollte, so man denn ein Erotik-, Akt- oder Dessous-Shooting machen möchte. Darunter Tips zur Vermeidung von Druckstellen durch enge Kleidung und der dezente Hinweis, dass die Ästhetik bestimmter Körperstellen durch eine vorherige Enthaarung derselben doch "oftmals" erhöht wird.

3. Tag: Schlafe mein Kindchen?!
Ich bekomme nach zwei Wochen endlich meine Untersuchungsergebnisse mitgeteilt und werde mich zum Wohle meiner Gesundheit einer kleinen Operation unterziehen müssen. Hoffentlich erzählt mir der Anästhesist wenigstens eine schöne Gute-Nacht-Geschichte.

4. Tag: Kausalzusammenhang?!
Der alte Herr hat nun seine Verweigerung des mittäglichen Gassigangs mit der dafür eigens vorgesehenen Person vollends manifestiert. Ein paar Tage zuvor erlitt er bei dem Versuch, sich unter einem Weidezaun hindurch zu quetschen, einen Stromschlag - leider genau in dem Moment, wo besagte Person ihm helfen wollte, sich zu befreien. Hund ist nun einer sogenannten Fehlverknüpfung zum Opfer gefallen: statt eines temporalen Zusammenhangs stellte er einen kausalen her und nun rennt er zitternd weg, sobald er die vermeintlich elektrisch Geladene erblickt. Was einem gemeinsamen Gassigang für die nächste Zeit wohl den Garaus macht. Und so versuche ich mein Bestes, um abends mit dem alten Herrn mitzuhalten, der den wesentlichen Teil des Tages in aller Ruhe dösend seine Kräfte sammeln kann.

5. Tag: Sto imparando l'italiano?!
Ich verliere mein Autoradiobedienteil. Alles, was an Spuren zurück bleibt ist die Socke, in der es gewohnt hat. Ja, mir ist durchaus bekannt, dass es für derartige Gegenstände auch geeignetere Aufbewahrungsmöglichkeiten gibt, aber die Socke hat ihren Dienst gewissenhaft verrichtet. Und am Verschwinden ist sie schon einmal überhaupt nicht schuld. Jedenfalls herrscht nun Stille in meinem Auto. Dies ist umso ärgerlicher, wenn man bedenkt, dass ich vor kurzem angefangen hatte, meine Zeit im Baustellenstau etwas gewinnbringender zu nutzen als nur mit einer unmöglich öffentlichkeitstauglichen Karaoke-Version diverser Musikstücke, indem ich mir von einem Herrn mit netter Stimme Italienisch beibringen ließ. Am rollenden R, was nun einmal typisch für diese Sprache ist, ist er allerdings bisher gescheitert. Wie viele andere vor ihm. Aber das sage ich ihm nicht - er soll seinen Enthusiasmus ja nicht verlieren.

6. Tag: Psychologisch?!
Auf einen ist wenigstens Verlass in dieser Welt. Auch, wenn man eine neue Farbe ausprobieren möchte. Derzeit wird ja sehr viel über die Aussagekraft frisurlicher Veränderungen in Hinsicht auf den psychischen Allgemeinzustand diskutiert. Ich für mich würde behaupten, es hat mit variety seeking zu tun. Ich kaufe auch nicht dasselbe Shampoo zweimal hintereinander. Aber wer sich trotzdem an einer Hobbyanalyse versuchen möchte, der fühle sich nicht abgehalten.

Ich würde sagen 3:3 - kein allzu schlechtes Ergebnis.

Sonntag, 18. Februar 2007

Wir sind wieder da

Wiedermal einer dieser Tage, wo man morgens in den Spiegel schaut und am liebsten schreiend wieder ins Bett rennen würde. Die Lider geschwollen (nein, ich weiss, das kommt ganz sicher nicht vom Weinen), die Augenringe so tief und schwarz wie der Grand Canyon bei Nacht. Und noch den Kissenabdruck im Gesicht. Wenigstens, so denken wir uns, malt unsere Erscheinung ein ziemlich genaues Bild davon, wie es in uns aussieht. Wir fühlen uns nicht gut. Die Gründe hierfür sind so mannigfaltig wie die Lichtreflexe an einem Kronleuchter.
Und dann, irgendwann stellen wir fest: diese Tage rotten sich zusammen, zu ganzen Phasen, in denen wir dauernd müde sind, uns hässlich finden, uns bemitleiden, unzufrieden sind mit der Welt, dem Sein an sich und den eigenen Zehen.

Mädels. Wer sind wir denn? Gestandene Frauen, sage ich. Und als solche ist es nun Zeit, den Sack in die Ecke zu werfen und sich die Asche vom Körper zu klopfen. Tut, was immer ihr tun müsst, damit ihr euch wieder wohl in eurer Haut fühlt. Peelt, cremt, zupft, malt euch an. Wenn keiner da draussen gut zu uns ist, müssen wir selbst eben gut zu uns sein. Kauft euch einen neuen Schlafanzug. Mindestens eine Nummer zu groß. Man fühlt sich gleich niedlicher und wohler und dann schläft man unweigerlich auch besser. Grandios. Erster Schritt gegen die optischen Manifestationen unserer Duck-Dich-Phase.

Dann legt Musik auf. Mitten im Wohnzimmer. Und fangt an zu tanzen. Gebt alles - schließlich schaut hier niemand zu, ihr seid weit entfernt von den überladenen öffentlichen Balzflächen. Habt Spaß, traut euch die lustigen Sachen, den Moonwalk. Von mir aus sucht euch eine Hymne wie Ally McBeal. Aber Musik ist Balsam für die Seele - und wir sind noch weit entfernt von der letzten Ölung.

Nun der Schritt in die Öffentlichkeit. Wappnet euch: nehmt Haltung an, Schultern zurück, Kinn in die Höhe und hinaus in die feindliche Welt, die euer Gesicht seit Wochen nicht erblicken durfte, weil ihr mit gesenktem Haupt und unscheinbar durch die Straßen gewandelt seid. Hört auf, euch zu verstecken, ihr habt das nicht nötig. Hey - ihr wisst ganz genau, dass da draussen Männer sind, die euren Hintern süß finden. Dies ist eine Tatsache, und sie ist nicht minder wahr, nur weil keiner der Herren den Mund aufmacht. Und das Kilo mehr auf der Waage ändert daran rein gar nichts. Mit diesem Wissen im Rücken lächelt die Welt an, die Menschen, die euch begegnen, schlagt nicht schüchtern die Augen nieder, wenn sich ein Augenpaar auf euer Gesicht richtet, sondern schaut selbst nach, wer denn da sein Interesse bekundet. Seid stolz, seid eine Diva - seid wieder ihr selbst.

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