Samstag, 18. November 2006

Die Nacht des Ritters oder der Tag des Duschgels

Um es kurz zu machen: ich habe noch nie an einem Abend den DJ so oft wechseln sehen und die Musikrichtung so selten. Leider war die von mir präferierte nur zwei Stunden dran. Es war erbärmlich.

Um das Ausmaß meiner Bestürzung ob dieser Nacht zu verdeutlichen muss ich an dieser Stelle wohl oder übel erzählen, was ich am Tag nach der Party fertig gebracht habe - auch wenn es wirklich peinlich ist. Ich habe mich mit Duschgel eingecremt. Ja, das Verb der Wahl ist tatsächlich cremen. Ich habe beim Griff in den Schrank, der eigentlich die neue Flasche Körperlotion zu Tage fördern sollte, das Duschgel erwischt. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass beide Flaschen in etwa (wenigstens das!) dieselbe Form und Farbe haben. Beim Eincremen habe ich mich zugegeben etwas über die merkwürdige Konsistenz gewundert, aber die Haut war danach schön zart, also wollte ich mal nicht meckern. Das ganze Malheur offenbarte sich mir zwei Stunden später, als ich durch Zufall noch einmal auf die Flasche blickte und dort groß und deutlich "Shower and Bath" las. Ihr seht, diese Party-Enttäuschung hat mich in meinem Innersten getroffen.

Wenigstens war der versprochene Ritter da: es handelte sich um Danny Ecker, der mich zwar nicht in seinen starken Armen davon trug, aber zumindest die Güte hatte, ein kurzärmeliges Gewand zu tragen, so dass die werten Damen, darunter ich, den Anblick geniessen konnten. Und wenn man typische mittelalterliche Waffen in die Moderne transferierte, was wäre eine Lanze denn wenn nicht ein Stabhochsprungstab?

Donnerstag, 16. November 2006

Oh! What a Knight!

Nein, kein furchtbarer Tippfehler, sondern das Motto der diesjährigen OFW-Party. Was dort geschrieben steht darf man zur Abwechslung einfach so mal unbesehen glauben. Sie ist einmalig: Oder kennt ihr eine Party für die man sich mindestens zwei Stunden bei Wind und Regen mitten auf den Universitätsplatz stellt, damit man Karten bekommt? Zu der man pünktlich erscheint, denn voll wird´s in der nächsten halben Stunde eh? Und bei der es durchaus passieren kann, dass verschüttete Getränke von sonst vernunftbegabten Wesen mit Geldscheinen aufgewischt werden? Die Konkurrenz scheint rar.

Montag, 13. November 2006

Der Idiot da draussen

Unfälle passieren. Jeden Tag. Und doch ist wirklich nichts Alltägliches an dem Anblick, dessen ich eben dank meines Rückspiegels gewahr werden durfte. Es handelte sich nämlich um einen Sportwagen, der quer zur Fahrtrichtung bei wirklich nicht geringem Tempo in ein Feld abrauschte und dabei meinem Wägelchen doch gefährlich nahe kam. Surrealität mitten auf der Autobahn.

Ich also mit klopfendem Herzchen beim Rettungsdienst angerufen, in Gedanken bei dem bestimmt blutüberströmten Opfer, für das jede Sekunde zählt. Ich muss zugeben, der Gedanke an Erste Hilfe ließ mich nicht gerade ruhiger werden. Man hat so wenig Übung darin. Nun ja.

Mittlerweile die Strecke bis zur Unfallstelle wieder zurück gelaufen, erblicke ich einen typischen Sportwagenfahrer mit Handy am Ohr, der gerade den ADAC (!) anruft. Bereits Böses ahnend frage ich ihn, ob er denn der Fahrer sei. Was er mit einem fetten Grinsen im Gesicht bejaht. Dank meiner guten Erziehung habe ich dem Impuls, ihm mal kräftig vor´s Schienbein zu treten, nicht nachgegeben. Den Rettungswagen könne er dann sicher selbst abbestellen, erwiderte ich leicht gereizt ob dieser Selbstverständlichkeit, mit der er da kerngesund stand und sich nicht im geringsten der Tatsache bewusst war, dass einige andere, darunter ich, nur knapp seiner herrenlosen Schleuder entkommen waren. Die Inszenierung seiner Person gipfelte schließlich in einem wiederum von einem breiten Grinsen begleiteten "Schönen Tag noch!". Was soll ich sagen? Mein Bein war nicht lang genug.

Sonntag, 12. November 2006

Ein Nickerchen im Waschbecken

Gestern war ich beim Friseur. Nicht bei irgendeinem Friseur, nein, beim Friseur meines Vertrauens. Das war gar nicht so leicht, die Sache mit dem Vertrauen. Denn ich bin ein wenig geschädigt. Aber welche Frau ist das nicht, wenn´s um ihre Haare geht? Bei mir ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass ich jahrelang nur deshalb mit dem Auto zum Friseur fuhr, weil ich nie wusste, was sich auf meinem Kopf befinden würde, wenn ich den Laden wieder verlassen und den Heimweg durch´s Dorf antreten würde. Und sagen wir es mal so: in 99% der Fälle war diese Maßnahme auch wirklich berechtigt. Zu Hause angekommen, habe ich dann dem Ganzen wieder meine persönliche Note verpasst - wenigstens beim Fönen.

Die Zeiten sind ein für alle Mal vorbei. Denn Piero ist in mein Leben getreten. Und soweit es mich betrifft, wird er daraus auch nie wieder verschwinden. Denn in der Ära vor Piero glich das Gefühl, das mich beschlich, wenn ich mich in den Friseurstuhl setzte, doch eher dem, was man hat, wenn man sein Popöchen im Stuhl des großen weißbekittelten Mannes mit dem Bohrer in der Hand platziert.

Und nun? Ein neues Zeitalter der Entspannung, des völligenVertrauens und des Klatschblättchen Lesens ist angebrochen. So liege ich also mit meinem Kopf im Waschbecken und genieße in vollen Zügen die himmlische Kopfmassage des Mädchens, das eben noch zu schwach für einen richtigen Händedruck war und nun mit überraschend festem Griff und nicht weniger bemerkenswerter Ausdauer meinen Kopf in ein Schaumschloss verwandelt. Die schönsten fünf Minuten seit langer Zeit.

Danach hat der Meister selbst dann seinen Auftritt. Vorab sei vielleicht noch etwas zu seiner Person gesagt. Piero gehört zu den Männern, die so sehr gepflegt sind, dass man über ihre sexuelle Orientierung doch ein wenig ins Grübeln kommt. Insbesondere, wenn es sich noch dazu um einen Friseur handelt. Allerdings hat er diese Art von Vermutungen mit Sätzen wie "Meine Freundin und ich waren auch schon in dem Film." entkräften können. Was natürlich bleibt, ist seine Eitelkeit.

Und die lebt er denn auch beim Haareschneiden aus. Ich bin ja nur Laie auf diesem Gebiet, doch scheint es mir, als mache er manchmal schon ein wenig mehr als nur SchnippSchnapp. Eher SchnippSchnörkelSchnapp. Ganz zu schweigen von seinen zahlreichen Schnitttechniken. Meine Haare kommen nun schon eine ganze Weile in den Genuss seiner Künste und doch hat er noch nie genau dasselbe gemacht wie beim vorherigen Besuch. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man die Tatsache bedenkt, dass sich meine Frisur in der ganzen Zeit nur minimal verändert hat.

Offensichtlich lernt Piero auch nie aus: ich wurde gestern mit einer gerade erst seinem Repertoire hinzugefügten Technik beglückt. Wobei "beglückt" vielleicht nicht der richtige Audruck ist. Weil es bei jedem Schnitt ziepte. Denn die Haare wurden nicht mit den Schnittflächen der Schere gekürzt, sondern auf eine mir völlig schleierhafte Art irgendwie anders. Es hatte etwas mit der Stelle zu tun, an der sich die Schnittflächen kreuzen, soviel fand ich heraus.
Mir wurde aber auf mein schmerzverzerrtes Gesicht hin versichert, dass "der Übergang" dann viel weicher sei. Nach dem Fönen fand ich´s auch gelungen, aber mein abschließendes Urteil werde ich erst fällen, wenn ich selbst den Kampf gegen meine Haarpracht wieder aufnehme. Falls ich dort feststellen sollte, dass sie jegliche Art von Widerborstigkeit aufgegeben hat, darf´s beim nächsten Mal auch gerne wieder ziepen. Denn ich als junge Dame beuge mich natürlich dem Grundsatz von der Unmöglichkeit des Schönseins ohne Leiden.

Sonntag, 5. November 2006

Bemerkt

Kinder freuen sich so schön über ein Brötchen. Wann haben wir das verlernt?

Es wird dunkel im Land. Die Zeit der Glühhündchen und Disco Dogs bricht an.

Ich hätte die Angoraunterwäsche meiner Oma erben sollen. Gute Besserung Dir, Frau J.!

Der 31. Oktober ist nichts anderes als der 31. Oktober. Und an St. Martin kommen die Kinder schnörzen.

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Woanders im November

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die Äußerung bitte meinem intellektuellen Unvermögen...
Fabrice Pi (Gast) - 26. Nov, 01:04
Pfui??
In meiner Vorstellung gibt es ja viele Ausdrücke, die...
Die junge Dame - 17. Dez, 10:14
Hört hört!
Ja pfui! Wer macht denn sowas? Hoffentlich hört man...
Fabrice Pi (Gast) - 16. Dez, 19:33
Das Ende.
Der Abschied ist genauso schwer, nein, noch schwerer...
Die junge Dame - 16. Dez, 10:01
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Die junge Dame - 5. Dez, 19:56
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Adventszeit. Zeit der Ruhe, des zur Ruhe Kommens, des...
Die junge Dame - 5. Dez, 19:47

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