Der alte Herr und der Plüsch
Auch alte Hundeherren wollen gelegentlich noch spielen. Mein Dicker hat sich zu diesem Zweck als bevorzugtes Ämusiermaterial eben Plüsch ausgesucht - was er schon in der Minute, als er frisch aus dem Tierheim zum allerersten Mal meine Wohnung betrat, klar machte:
Es gibt doch diese wundervollen wurstförmigen Tiere, die man vor die Türe legt, damit es nicht durch den Spalt zieht. So eins lag bei mir herum in Form einer potthässlichen giftgrünen Schlange. Wie sie genau dahin gekommen ist würde nun zu weit führen.
Was soll ich sagen? Es war Liebe auf den ersten Blick: Häuptling Hängende Zunge war noch nicht ganz durch die Tür, da fiel sein Blick auf eben diese Schlange und sogleich verlieh er seiner innigen Zuneigung Ausdruck, indem er sich auf sie stürzte, seine Zähne in ihrer Körpermitte vergrub und das arme Ding heftigst schüttelte - wobei beide Enden immer wieder gegen seinen Kopf schlugen und ihm anscheinend so zu verstehen gaben, dass diese ruppigen Liebkosungen genau das waren, worauf eine Plüschwurst ihr ganzes Leben hofft und wartet.
Kurze Zeit später wurde dann ein riesiger Bär brutal von seinem Stuhl gezerrt und mit Wonne in seinen ebenso riesigen Plüschpopo gebissen. Das habe ich allerdings todesmutig unterbunden - der Bär war nämlich nicht annähernd so angetan von den Zähnen in seinem Füllmaterial wie die Schlange. Ungefähr ein halbes Jahr später erwählte der Dicke daraufhin ein kleineres Bärchen aus meinem ehemaligen Kinderzimmer, was ich ganz nett fand, da ich eine etwas gestörte Beziehung zu diesem Wesen hatte. An dieser Stelle vielleicht nur soviel: es hatte etwas mit einem Exfreund von mir zu tun. Aber dafür konnte das arme Kerlchen ja nichts. Trotzdem kam ich nicht umhin, eine wohlige Genugtuung zu verspüren, als der Hund das erste Mal herzhaft hinein biss.
Schlange und Bärchen leben übrigens immer noch. Das zeigt, wie ehrlich zugetan der alte Herr den beiden ist. Zugegeben: an manchen Stellen quillen die Innereien hervor (aber nur ein bisschen) und gelegentlich müssen die beiden eine Rupfsession über sich ergehen lassen, die aber nie lange dauert, weil Flusen im Maul nicht wirklich toll sind. Dafür werden sie nach jeder Spielattacke zärtlich abgeschleckt - als Wiedergutmachung.
Und falls der Eindruck entstanden sein sollte, dass meine Wohnung von Plüschtierarmeen bevölkert wird, so stimmt dies selbstverständlich nicht.
Es gibt doch diese wundervollen wurstförmigen Tiere, die man vor die Türe legt, damit es nicht durch den Spalt zieht. So eins lag bei mir herum in Form einer potthässlichen giftgrünen Schlange. Wie sie genau dahin gekommen ist würde nun zu weit führen.
Was soll ich sagen? Es war Liebe auf den ersten Blick: Häuptling Hängende Zunge war noch nicht ganz durch die Tür, da fiel sein Blick auf eben diese Schlange und sogleich verlieh er seiner innigen Zuneigung Ausdruck, indem er sich auf sie stürzte, seine Zähne in ihrer Körpermitte vergrub und das arme Ding heftigst schüttelte - wobei beide Enden immer wieder gegen seinen Kopf schlugen und ihm anscheinend so zu verstehen gaben, dass diese ruppigen Liebkosungen genau das waren, worauf eine Plüschwurst ihr ganzes Leben hofft und wartet.
Kurze Zeit später wurde dann ein riesiger Bär brutal von seinem Stuhl gezerrt und mit Wonne in seinen ebenso riesigen Plüschpopo gebissen. Das habe ich allerdings todesmutig unterbunden - der Bär war nämlich nicht annähernd so angetan von den Zähnen in seinem Füllmaterial wie die Schlange. Ungefähr ein halbes Jahr später erwählte der Dicke daraufhin ein kleineres Bärchen aus meinem ehemaligen Kinderzimmer, was ich ganz nett fand, da ich eine etwas gestörte Beziehung zu diesem Wesen hatte. An dieser Stelle vielleicht nur soviel: es hatte etwas mit einem Exfreund von mir zu tun. Aber dafür konnte das arme Kerlchen ja nichts. Trotzdem kam ich nicht umhin, eine wohlige Genugtuung zu verspüren, als der Hund das erste Mal herzhaft hinein biss.
Schlange und Bärchen leben übrigens immer noch. Das zeigt, wie ehrlich zugetan der alte Herr den beiden ist. Zugegeben: an manchen Stellen quillen die Innereien hervor (aber nur ein bisschen) und gelegentlich müssen die beiden eine Rupfsession über sich ergehen lassen, die aber nie lange dauert, weil Flusen im Maul nicht wirklich toll sind. Dafür werden sie nach jeder Spielattacke zärtlich abgeschleckt - als Wiedergutmachung.
Und falls der Eindruck entstanden sein sollte, dass meine Wohnung von Plüschtierarmeen bevölkert wird, so stimmt dies selbstverständlich nicht.
Die junge Dame - 3. Dez, 10:03