Samstag, 5. Mai 2007

Kudu?

Ein kleines Fleckchen Südafrika mitten in Köln. Klein, aber großartig. Für Auge, Gaumen und mein Fernweh. Da ich eine zweite Restaurantkritik für überflüssig halte, beschränke ich mich auf die dringende Empfehlung, diesem exquisiten Restaurant namens Bobotie doch einmal einen Besuch abzustatten.

Damit Ihnen jedoch nicht dasselbe passiert wie den Gästen an den meiner netten Begleitung und mir benachbarten Tischen, trage ich nun zu Ihrem Wissen über die afrikanische Fauna bei, indem ich Ihnen ein Kudu zeige. Damit wissen Sie zwar immer noch nicht, wie das Fleisch dieses Tieres schmecken wird, aber Sie werden auch nicht völlig debil ahnungslos den Kellner während seiner Ausführungen zu den kulinarischen Köstlichkeiten anstarren und innerhalb von zwei Stunden der fünfte sein, der in meiner Hörweite fragt, was denn ein Kudu sei. Und um das zu hören genügten sogar meine völlig normal großen Ohren.

Kudu
Quelle: Wikipedia

Sonntag, 29. April 2007

Gib mir die Kugel, Wolfgang.

Angefangen hat alles vor ein paar Wochen mit einer Briefsendung von einer lieben Bekannten. Im Umschlag fand ich eine Postkarte von Wien, ihrem Wohnort, sowie einen Beutel originaler Mozartkugeln.

Ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, wann ich - vor jenem besagten Tag - das letzte Mal diese Spezialität konsumiert habe, folglich werden Jahre vergangen sein. Ohne dass ich irgendetwas vermisst hätte.

Nun aber, seit die erste Kugel aus diesem Beutel den Weg in mein Genießermäulchen fand, leide ich geradezu unter einer Besessenheit. Zuerst war es der Ehrgeiz, herauszufinden, ob denn die Nachahmungen tatsächlich schlechter sind. Meine Nachforschungen begannen beim in einschlägigen Kaffeekranzkreisen wohl bekannten Markenprodukt, was im direkten Vergleich kläglich scheiterte.
Nach einer längeren Abstinenz ob dieses Ergebnisses entdeckte ich letzte Woche dann im Regal eines Discounters weitere Forschungsobjekte - und siehe da: sie können zwar mit der importierten Köstlichkeit nicht mithalten, allerdings liegen sie überraschenderweise (?) deutlich vor dem Markenprodukt.

So kommt es, dass in meinem Schrank echte belgische Pralinen unangerührt liegen bleiben, während ich mir just in diesem Moment die fünfte soundsovielte Kugel für heute gebe.

Freitag, 27. April 2007

Jente, o Jente

Ich bin wieder einmal einem Irrtum erlegen. Ich traf bereits vor einiger Zeit die Annahme, dem Kuppelalter entkommen zu sein.

Vielleicht bin ich das ja auch - jedenfalls dem pubertären - stehe am Anfang der Phase 2, die mit weniger Gekicher, dafür aber mit mehr Ernst betrieben werden wird, und habe es schlichtweg noch nicht in letzter Konsequenz realisiert. Es, das ist der Umstand, dass diese Phase existiert, und, was mich viel mehr beunruhigt, dass ich anscheinend bereits zu den Teilnahmeberechtigten gehöre. Außer dem Kriterium Familienstand wäre ein weiteres wesentliches nämlich das Alter. Und für alt genug hielt ich mich eigentlich noch nicht.

Die jüngsten Entwicklungen lassen jedoch keinen Zweifel daran, dass ich Unrecht hatte. Wenn man nämlich in einer Einladung den Satz "Ich habe auch attraktive Singles eingeladen." findet, dann entspricht das dem modernen Äquivalent zu Lasset die Spiele beginnen!.

In mir steigen nun Erinnerungsfetzen hoch - von schrecklich peinlichen Situationen, in denen die weiblichen Nebendarsteller wie oben erwähnt pflichtschuldigst kichern, die männlichen den Held der Stunde mit coolen Aussprüchen entweder ent- oder ermutigen, während Romeo und Julia in spe abwechselnd rot anlaufen und sich dabei anschweigen.
Das war noch die harmlose Variante. Zu meinem persönlichen Best of in dieser Kategorie gehört ein Telefongespräch mit zwei meiner Freundinnen, in dem es um meinen Angebeteten ging. Ich habe dort erste vorsichtige Zweifel kund getan, ob er denn tatsächlich die Person darstellt, die man die ganze Zeit aus der Ferne angeschmachtet hat (dieses Phänomen, dass alle romantischen Gefühle sich urplötzlich in Luft auflösen, wenn er zum ersten Mal den Mund aufmacht) - wollte ihm aber nichts desto trotz noch eine Chance geben. Dummerweise, wirklich dummerweise, waren meine Freundinnen in ihrem hormonellen Ungleichgewicht auf die Idee gekommen, eben jenes männliche Wesen mithören zu lassen. Was ich erst Jahre (JAHRE!) später erfuhr.

Unerschütterlich optimistisch ziehe ich dennoch eine positive Quintessenz aus diesen Umständen: wenn man mir eine Email schreibt, in der man berichtet, dass mit attraktiven Singles zu rechnen sei, dann kann ich doch mit einiger Sicherheit annehmen, dass ich selbst als solcher gelte. Alles andere wird sich ergeben - glücklichweise ohne Gekicher.

Samstag, 21. April 2007

Geschüttelt, nicht gerührt.

Es kommt doch relativ selten vor, dass jemand eine Formulierung findet, von der ich meine, sie bringe einen meiner wirren, unfertigen, in einem mehr gefühlten als schon im tatsächlich gedachten Stadium seienden Gedanken auf den Punkt.

Aber jemand hat da einen ganz guten Versuch hingelegt - hier.

Dabei geht es mir weniger um das Gefallen oder Nichtgefallen des Liedchens dieser zwei doch recht retro-extravaganten Gestalten, sondern vielmehr um den folgenden Satz:

The daily fight is one against mental formation. (Señor Rolando)

Formation. Assoziationen von unbedingter Ordnung, Disziplin und absoluter Einheitlichkeit in der Bewegung so wie in der Erscheinung. Kein Platz für Neues, Spontanes, Überraschendes.

Grundsätzlich sind Formationen nichts schlechtes - Ordnung ist unbedingt notwendig, auch die gedankliche - nur die Bereitschaft, sie jederzeit wieder zu durchbrechen, darf nicht fehlen. Genauso wie die Fähigkeit, ein paar Teile zuzulassen, die eben nicht ins Bild passen.

Wenn also unsere Gedanken Tag für Tag im Gleichschritt und in Uniform daher kommen, sollten wir das Kaleidoskop unseres Selbsts kräftig durchschütteln und abwarten, zu welch' schönen neuen Bildern sich die so entstandene Unordnung formiert. Wenn's uns nicht gefällt, schütteln wir eben einfach nochmal.

Samstag, 14. April 2007

Klima|kterium

Nach Rinderwahn und Geflügelpest hat die Welt endlich wieder ein neues Katastrophenthema gefunden. Es wurde ja auch so langsam Zeit.
Während noch vor wenigen Jahren höchstens einschlägig qualifizierte Wissenschaftler sich über längere Zeit mit diesem Thema auseinandersetzten, während ausschließlich alternativ Angehauchte ihnen auch ernsthaft zuhörten und während einige in diesem Zusammenhang bedeutende Staaten das Thema erst einmal auf die lange Bank schoben, so verzeichnen wir in den letzten Monaten doch einen starken Zuwachs an Bekanntheit und Ernsthaftigkeit, mit dem der Wandel unseres Klimas von der sich auf diesem unserem Planeten befindenden Menschheit betrachtet wird.

Ziemlich am Anfang der populär wirksamen Vermarktung stand Al Gore. Das hatte ja wirklich niemand erwartet, dass sich ausgerechnet ein Amerikaner zum Umweltschützer aufschwingt, wo doch die USA bisher, nun ja, sagen wir einmal eher zurückhaltend auf diesem Gebiet agierten. Ich muss zugeben, ich habe "seine" Dokumentation nicht gesehen, allerdings wird allein mit ihrer Existenz bereits ein großer Bekanntheitsgewinn verzeichnet. Für das Problem der globalen Erwärmung genauso wie für ihn.

Als nächster Meilenstein folgte im November letzten Jahres die Weltklimakonferenz, die zunächst mit ihrem Tagungsort Nairobi für ordentlich Furore sorgte, mit ihren Ergebnissen leider weit weniger.

Im März dann ein Durchbruch auf EU-Ebene: Frau Merkel setzt ihr bereits beim ersten Klimagipfel 1995 gezeigtes Engagement fort und erreicht die Verabschiedung von Zielen, die von den einen als sehr ehrgeizig, von anderen als nicht weit genug führend eingestuft werden. Klingt für mich nach einem echten Kompromiss.

Inzwischen gibt es für den gemeinen Mann kein Entkommen mehr vor diesem Thema. Unseren sich in roten Kästen verkaufenden Blättchen war es bereits mehrere (wenig wissenschaftlich fundierte) Titel wert. Im Radio starten sie Umfragen, "was Du denn so meinst". Bei ausbleibendem Frost im Winter oder bei außergewöhnlich hohen Temperaturen ist schnell eine Begründung zur Hand.

Der Klimawandel als Universalausrede? Wohl kaum, denn auch hier gibt es Engagierte, die sich dagegen wehren - und damit wiederum zu der Omnipräsenz dieser Problematik beitragen.

So ist unser Kopf also voll mit klimatisch besorgten Gedanken, die sich in Diskussionen während der Mittagspause oder am Stammtisch Bahn brechen. In kritischen Betrachtungen über die Politiker, die Industrie, die Umweltschützer und die Klimaforscher. Aber der eigene Hormon-Haushalt, der bleibt so, wie er ist. Wie immer.

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