Sonntag, 15. Juli 2007

Mal was anderes

Ein bißchen Zeit ist ins Land gegangen, seit ich hier das letzte Mal gewesen bin. Und eine Menge Dinge sind passiert. Ein paar davon halte ich sogar für erzählenswert.

Ich habe wieder Haustiere. Es handelt sich um eine gute Handvoll Wasserschnecken, die nun in dem kleinen Zinkwannenteich auf meinem Balkon leben und sich seit ihrer Ankunft recht wohl zu fühlen scheinen.

Andere Tiere werden wohl vorerst nicht bei mir Einzug halten. Daher habe ich mich entschlossen, Gassigeher im Tierheim zu werden. Und heute drückte man mir ausgerechnet als Debüt einen Yorkshire-Terrier in die Hand. Ausgerechnet mir! Von 40 kg auf 400 g (naja, ich übertreibe wohl ein wenig), das ist schon ein Unterschied. Mal ganz abgesehen davon, dass ich signifikante Probleme hatte, dieses kleine Kerlchen als Hund zu begreifen.
Bei der zweiten Runde war's immerhin schon eine kniehohe, etwas moppelige Dame, die sich mit Vorliebe in undefinierbaren Überresten von irgendetwas gewälzt hat. Aber das habe ich ihr aus vollstem Herzen gegönnt. Sie hat sich immerhin so geschickt dabei angestellt, dass nachher nicht das Geringste zu sehen war.

Von diesen doch recht bodennahen Aktivitäten ging's gleich weiter zum Klettern. In einer eigens dafür vorgesehenen Halle. Seit wir ein paar Mal mit unserem Sportkurs in der Schule dort waren, wollte ich das immer mal wieder machen.
Meine besondere Herausforderung dabei liegt in der Tatsache, dass ich ein klein wenig Höhenangst habe. Was sich darin äußert, dass mir irgendein mehr oder weniger unterbewusster Teil meines Selbsts, kaum dass ich zwei Meter über dem Boden angelangt bin, mit einem Säuselstimmchen zuflüstert: "So....das reicht jetzt. Das ist hoch genug. Nun können wir wieder herunter." Die Stimme kommt auch auf der weiteren Strecke nach oben in regelmäßgen Abständen wieder und wird auch gerne von Phasen begleitet, in denen mein Puls die 200 sprengt - und das nicht vor Anstrengung. Es ist wirklich nicht leicht, diesen inneren Hindernissen zu widerstehen, insbesondere wenn der linke Arm gerade anfängt zu zittern und man beim besten Willen nicht weiß, wohin mit dem rechten Fuß.
Umso - und da bin ich jetzt mal unbescheiden - triumphaler das Erreichen des letzten Griffs. Auch wenn ich mir der Tatsache vollkommen bewusst bin, nichts weiter als ein blutiger Anfänger zu sein. Denn spätestens der ebenfalls triumphale Muskelkater am nächsten Tag holt einen ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen.

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