Village People
Ich wohne ja auf´m Dorf. Was eigentlich nicht mehr so ganz stimmt, denn seit ich als kleine Dame über die Felder und Wiesen bei uns gestreift bin, hat sich doch so einiges verändert und ich glaube, man kann meinen Wohnort getrost als Mittelzentrum bezeichnen. Wobei ich zugeben muss, dass meine Kenntnisse von geographischen Fachtermini doch recht beschränkt sind.
Jedenfalls fühlt es sich für mich immer noch wie Dorf an, mehr jedenfalls als für die vielen Zugezogenen, denn ich entstamme einem hier alteingesessenen Geschlecht und kenne daher eben noch die alten Familien. Ich bin mir auch bewusst über diese für Nicht-Dörfler doch mysteriös anmutenden Kommunikationswege, von vielen etwas abfällig als Dorfklatsch bezeichnet, was nicht heisst, dass ich mich aktiv daran beteilige. Allerdings befürchte ich ernsthaft, dass der alte Herr und ich durchaus Inhalt solch´ gearteter Gespräche sind.
Nirgends passieren einem jedoch so herrliche Dinge wie auf´m Dorf:
Da geht man am Sonntagmorgen im Sommer spazieren, kommt an einem Haus mit geöffneten Fenstern vorbei und weiss sofort, dass es nur der Pfarrgemeinderatsvorsitzende sein kann, der diese kräftig-sonoren Schnarcher erzeugt, die über die Straße schallen.
Und heute sah ich auf dem Rückweg vom Bäcker eine ältere Dame, so um die 80, fast lasziv mit leicht gelüpftem Rock auf ihrer Fensterbank im Erdgeschoss sitzen. Sie stand nach einem verhaltenen Hopser mit beiden Beinen auf der Straße, sah mich mit stolz geschwellter Brust an und sagte: "Ich hab´s geschafft." Auf meine Vermutung, sie sei aus dem Fenster geklettert, erwiderte sie nur, dass sie keine andere Wahl hatte, da sie ihren Schlüssel nicht gefunden hatte. Fürsorglich wies ich sie darauf hin, dass dieses Fensterln doch ein recht gewagtes Manöver sei, bei dem man sich verletzen könne und sie bitte aufpassen solle. "Ich werde mich bemühen." hörte ich sie sagen, worauf sie ihre Schultern straffte und mit einer Würde von dann schritt, die nur Damen ab einem gewissen Alter zu Eigen ist.
Jedenfalls fühlt es sich für mich immer noch wie Dorf an, mehr jedenfalls als für die vielen Zugezogenen, denn ich entstamme einem hier alteingesessenen Geschlecht und kenne daher eben noch die alten Familien. Ich bin mir auch bewusst über diese für Nicht-Dörfler doch mysteriös anmutenden Kommunikationswege, von vielen etwas abfällig als Dorfklatsch bezeichnet, was nicht heisst, dass ich mich aktiv daran beteilige. Allerdings befürchte ich ernsthaft, dass der alte Herr und ich durchaus Inhalt solch´ gearteter Gespräche sind.
Nirgends passieren einem jedoch so herrliche Dinge wie auf´m Dorf:
Da geht man am Sonntagmorgen im Sommer spazieren, kommt an einem Haus mit geöffneten Fenstern vorbei und weiss sofort, dass es nur der Pfarrgemeinderatsvorsitzende sein kann, der diese kräftig-sonoren Schnarcher erzeugt, die über die Straße schallen.
Und heute sah ich auf dem Rückweg vom Bäcker eine ältere Dame, so um die 80, fast lasziv mit leicht gelüpftem Rock auf ihrer Fensterbank im Erdgeschoss sitzen. Sie stand nach einem verhaltenen Hopser mit beiden Beinen auf der Straße, sah mich mit stolz geschwellter Brust an und sagte: "Ich hab´s geschafft." Auf meine Vermutung, sie sei aus dem Fenster geklettert, erwiderte sie nur, dass sie keine andere Wahl hatte, da sie ihren Schlüssel nicht gefunden hatte. Fürsorglich wies ich sie darauf hin, dass dieses Fensterln doch ein recht gewagtes Manöver sei, bei dem man sich verletzen könne und sie bitte aufpassen solle. "Ich werde mich bemühen." hörte ich sie sagen, worauf sie ihre Schultern straffte und mit einer Würde von dann schritt, die nur Damen ab einem gewissen Alter zu Eigen ist.
Die junge Dame - 17. Dez, 17:08