Was war denn nochmal "besinnlich"?
Adventszeit. Zeit der Ruhe, des zur Ruhe Kommens, des Zeit Nehmens zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Zeit der Besinnung.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...
Darauf hat sich mein Auto unlängst besonnen und zündet seit einer Woche brav die Motorwarnleuchte für mich an. Die Werkstatt und ich freuen uns.
Heute, an einem Freitag um 14 Uhr, besinnen sich gleich zwei Kunden und möchten unsere Dienstleistung in Anspruch nehmen. Ich stürze mich in die Arbeit.
Irgendwann besinne ich mich auf die Uhrzeit und sage dem Friseur meines Vertrauens, dass ich später komme - was dazu führt, dass ich nicht bei ihm, sondern bei einer seiner ohne Zweifel netten, jedoch nicht mit meinem Vertrauen gesegneten Kolleginnen die Haare geschnitten bekommen werde. Beunruhigend.
Ich weiß nicht, wann genau der vom Leben wohl arg enttäuschte Mann über dasselbe sinniert und den Entschluss gefasst hat, der Enttäuschung ein Ende zu setzen. Er wählt aus einem mir ebenfalls unbekannten Grund den heutigen Tag aus, um von einer Brücke just auf die Autobahn zu springen, auf der ich mich gerade in Richtung Friseur bewege. Solch' eine Aktion lässt sich, hat man sich einmal dazu durchgerungen, schwerlich aufschieben. Außerdem ist bald Weihnachten. Ich habe Verständnis und warte ruhig in meinem Auto das Ende des Staus ab.
Als ich meinen Parkplatz im Parkhaus verlassen will, stellt sich ein Wagen in die Nähe mit der Absicht, jenen nach mir zu belegen. Ich schaue in den Wagen, dort sitzen eine Frau - am Steuer - und ein Mann - auf dem Beifahrersitz.
Ich deute auf das Schild, das meinen Parkplatz als nur für Frauen zu nutzen erlaubt ausweist. Er deutet auf die Dame neben sich. Dabei hat er genau denselben Blick, den ein Fußballer immer aufsetzt, wenn er gerade eine astreine Blutgrätsche vollführt hat und sich nun zum Schiedsrichter umdreht. Ruhig bleiben.
Ich besinne mich, schiebe meine pseudo-feministischen Anwandlungen beiseite und denke mir:
"Wenn man Frauen als arme, kleine und hilflose Wesen definiert, ist er wohl mehr Frau als Du."
Ich gönne ihm den Parkplatz von Herzen und fahre mit einem heißen Kakao, natürlich mit Sahne, nach Hause. Ruhe und Frieden.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...
Darauf hat sich mein Auto unlängst besonnen und zündet seit einer Woche brav die Motorwarnleuchte für mich an. Die Werkstatt und ich freuen uns.
Heute, an einem Freitag um 14 Uhr, besinnen sich gleich zwei Kunden und möchten unsere Dienstleistung in Anspruch nehmen. Ich stürze mich in die Arbeit.
Irgendwann besinne ich mich auf die Uhrzeit und sage dem Friseur meines Vertrauens, dass ich später komme - was dazu führt, dass ich nicht bei ihm, sondern bei einer seiner ohne Zweifel netten, jedoch nicht mit meinem Vertrauen gesegneten Kolleginnen die Haare geschnitten bekommen werde. Beunruhigend.
Ich weiß nicht, wann genau der vom Leben wohl arg enttäuschte Mann über dasselbe sinniert und den Entschluss gefasst hat, der Enttäuschung ein Ende zu setzen. Er wählt aus einem mir ebenfalls unbekannten Grund den heutigen Tag aus, um von einer Brücke just auf die Autobahn zu springen, auf der ich mich gerade in Richtung Friseur bewege. Solch' eine Aktion lässt sich, hat man sich einmal dazu durchgerungen, schwerlich aufschieben. Außerdem ist bald Weihnachten. Ich habe Verständnis und warte ruhig in meinem Auto das Ende des Staus ab.
Als ich meinen Parkplatz im Parkhaus verlassen will, stellt sich ein Wagen in die Nähe mit der Absicht, jenen nach mir zu belegen. Ich schaue in den Wagen, dort sitzen eine Frau - am Steuer - und ein Mann - auf dem Beifahrersitz.
Ich deute auf das Schild, das meinen Parkplatz als nur für Frauen zu nutzen erlaubt ausweist. Er deutet auf die Dame neben sich. Dabei hat er genau denselben Blick, den ein Fußballer immer aufsetzt, wenn er gerade eine astreine Blutgrätsche vollführt hat und sich nun zum Schiedsrichter umdreht. Ruhig bleiben.
Ich besinne mich, schiebe meine pseudo-feministischen Anwandlungen beiseite und denke mir:
"Wenn man Frauen als arme, kleine und hilflose Wesen definiert, ist er wohl mehr Frau als Du."
Ich gönne ihm den Parkplatz von Herzen und fahre mit einem heißen Kakao, natürlich mit Sahne, nach Hause. Ruhe und Frieden.
Die junge Dame - 5. Dez, 19:47