Die junge Dame on the Rocks
Wenn man mir vor einem Jahr gesagt hätte, dass ich mich in nicht allzu ferner Zukunft in knapp 60 Metern Höhe an einen belgischen Felsen gebunden wiederfinde, den ich selbst hochgeklettert bin - dann ist das ein rein theoretisches Gedankenspiel, denn wer hätte dieser mit der Gabe des in die Zukunftschauens bedachter Jemand sein sollen? Eben.
Allerdings macht jenes Phantasiekonstrukt eines recht klar: in dem Moment, wo einem solche Sätze in den Sinn kommen, befindet man sich in einer Situation, von der man selbst nie und nimmer gedacht hätte, dass man einmal die Protagonistenrolle in ihr spielen könnte.
Für mich war dieser Moment gestern da. In dem ich gnadenlos überrascht war - von mir selbst und davon, wohin mich der Weg, den ich vor nicht ganz einem Jahr eingeschlagen habe, geführt hat: nach Yvoir zum Klettern. Das erste Mal unter freiem Himmel, bei strahlendem Sonnenschein, die Maas direkt nebenan.
Nun ja, werden Sie sagen, wenn sie schon so lange geübt hat, war's ja nur eine Frage der Zeit, bis sie auch draussen klettern kann. Sonderlich überraschend ist das nicht.
Nun ja, werde ich sagen, da haben Sie so gesehen Recht, aber das ist noch nicht alles. Ich habe in dieser Zeit nicht nur Klettern gelernt. Ich habe auch etwas über meine Angst gelernt:
Die eigene Angst zu überwinden ist keine einmalige Sache. Es ist vielmehr ein sehr zähes Immer-Wieder, das einen bisweilen frustrieren kann, weil viel zu oft der Gegner gewinnt. Jeden Millimeter des angstfreien Bereichs muss man sich hart erkämpfen und ebenso hart verteidigen, indem man an seine Grenzen geht - und darüber hinaus. Aber selbst darin erlangt man Übung und so härtet man ganz langsam, in unsagbar kleinen Schritten, ab.
Und dann - irgendwann...findet man sich in einer Situation wieder, von der man noch vor einem Jahr gedacht hat, dass man sich nie freiwillig in sie hinein begeben wird. Die Angst ist selbstverständlich noch da - aber nicht als beherrschende Kraft, sondern als ein recht erträgliches Mulmgefühl, an das man sich schon gewöhnt hat und gelernt hat, es in Schach zu halten.
Wenn dabei die schöne Aussicht, das vollkommen neue Gefühl am Fels zu klettern und die Konzentration, nicht in Eidechsen zu greifen, noch nicht genug Unterstützung bieten, dann lenken spätestens die pulsierenden Schmerzen in den Zehen, die sich unweigerlich einstellen, wenn man die Kletterschuhe nicht wie gewohnt nach einer Route in der Wand wieder auszieht, sehr wirkungsvoll davon ab.
Allerdings macht jenes Phantasiekonstrukt eines recht klar: in dem Moment, wo einem solche Sätze in den Sinn kommen, befindet man sich in einer Situation, von der man selbst nie und nimmer gedacht hätte, dass man einmal die Protagonistenrolle in ihr spielen könnte.
Für mich war dieser Moment gestern da. In dem ich gnadenlos überrascht war - von mir selbst und davon, wohin mich der Weg, den ich vor nicht ganz einem Jahr eingeschlagen habe, geführt hat: nach Yvoir zum Klettern. Das erste Mal unter freiem Himmel, bei strahlendem Sonnenschein, die Maas direkt nebenan.
Nun ja, werden Sie sagen, wenn sie schon so lange geübt hat, war's ja nur eine Frage der Zeit, bis sie auch draussen klettern kann. Sonderlich überraschend ist das nicht.
Nun ja, werde ich sagen, da haben Sie so gesehen Recht, aber das ist noch nicht alles. Ich habe in dieser Zeit nicht nur Klettern gelernt. Ich habe auch etwas über meine Angst gelernt:
Die eigene Angst zu überwinden ist keine einmalige Sache. Es ist vielmehr ein sehr zähes Immer-Wieder, das einen bisweilen frustrieren kann, weil viel zu oft der Gegner gewinnt. Jeden Millimeter des angstfreien Bereichs muss man sich hart erkämpfen und ebenso hart verteidigen, indem man an seine Grenzen geht - und darüber hinaus. Aber selbst darin erlangt man Übung und so härtet man ganz langsam, in unsagbar kleinen Schritten, ab.
Und dann - irgendwann...findet man sich in einer Situation wieder, von der man noch vor einem Jahr gedacht hat, dass man sich nie freiwillig in sie hinein begeben wird. Die Angst ist selbstverständlich noch da - aber nicht als beherrschende Kraft, sondern als ein recht erträgliches Mulmgefühl, an das man sich schon gewöhnt hat und gelernt hat, es in Schach zu halten.
Wenn dabei die schöne Aussicht, das vollkommen neue Gefühl am Fels zu klettern und die Konzentration, nicht in Eidechsen zu greifen, noch nicht genug Unterstützung bieten, dann lenken spätestens die pulsierenden Schmerzen in den Zehen, die sich unweigerlich einstellen, wenn man die Kletterschuhe nicht wie gewohnt nach einer Route in der Wand wieder auszieht, sehr wirkungsvoll davon ab.
Die junge Dame - 27. Apr, 12:03
Anderer Ort. Andere Gelegenheit. Andere Frage.
Aber beim Klettern? Mitten drin zwischen all den anderen wohltrainierten Kuschelkörpern? Also wirklich.
"Wohltrainierte Kuschelkörper"? Das ist ja mal ein Ausdruck.
Allerdings muss ich bemerken, dass in dieser Hinsicht die Halle doch sehr viel mehr zu bieten hatte. Ich verwöhnte Dame, ich.