Ich, das Klischee
Es war vor ein paar Tagen, irgendwann abends. Als mir plötzlich bewusst wurde, welches Bild ich abgab.
Ich saß auf meinem Sofa, eine junge Frau in Gammelklamotten. Von der Frisur, die ich meinen Haaren an diesem Morgen eindringlich nahegelegt hatte, war dank des feuchten Wetters nicht mehr viel übrig. Auf dem Tisch neben mir stand eine Flasche dieser In-Bio-Limonade, die endlich auch den Weg in mein Dorf gefunden hat, auf meinem Schoß ein fettes Glas Nutella, in meiner Hand der obligatorische Löffel. Der Fernseher gab eine Folge von Friends zum Besten, in der zwei der Protagonisten sich einen Heiratsantrag machen (zuerst versucht sie es, kann aber vor lauter Schluchzen nicht weiterreden, dann bemüht er sich redlich und ist schließlich erfolgreich). Und in mein Hirn schlich sich leise, aber hartnäckig die gemeine Frage: "Wirst Du das jemals, jemals erleben?" Worauf eine Welle des Selbstmitleids mich drohte zu überwältigen.
Aber nicht mit mir. Ich heiß' ja wohl nicht Bridget Jones, obwohl ich gelegentlich ihren Frühstücksgepflogenheiten fröne. Das war's dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Noch steht nämlich eine Zwei vor meinem Alter und kurze Röckchen mochte ich noch nie.
Allerdings kann man wohl in meinem Fall Limo und Nutella durchaus die Rolle von Alkoholsubstituten zusprechen. Mir wurde immerhin gesagt, ich sei ein signifikanter Teil von "Inkompatibel". Im zwischenmenschlichen Sinne. Diese Aussage muss ich erst einmal in ihrer ganzen Sachlichkeit verdauen, was mir Gefühlsdusel nicht gerade leicht fällt - aber Zucker hilft erfahrungsgemäß hervorragend dabei. Und dann kann ich auch wieder von Herzen bei oben beschriebener Szene mitschluchzen, in tiefem Glauben an Romantik und die wahre Liebe.
Ich saß auf meinem Sofa, eine junge Frau in Gammelklamotten. Von der Frisur, die ich meinen Haaren an diesem Morgen eindringlich nahegelegt hatte, war dank des feuchten Wetters nicht mehr viel übrig. Auf dem Tisch neben mir stand eine Flasche dieser In-Bio-Limonade, die endlich auch den Weg in mein Dorf gefunden hat, auf meinem Schoß ein fettes Glas Nutella, in meiner Hand der obligatorische Löffel. Der Fernseher gab eine Folge von Friends zum Besten, in der zwei der Protagonisten sich einen Heiratsantrag machen (zuerst versucht sie es, kann aber vor lauter Schluchzen nicht weiterreden, dann bemüht er sich redlich und ist schließlich erfolgreich). Und in mein Hirn schlich sich leise, aber hartnäckig die gemeine Frage: "Wirst Du das jemals, jemals erleben?" Worauf eine Welle des Selbstmitleids mich drohte zu überwältigen.
Aber nicht mit mir. Ich heiß' ja wohl nicht Bridget Jones, obwohl ich gelegentlich ihren Frühstücksgepflogenheiten fröne. Das war's dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Noch steht nämlich eine Zwei vor meinem Alter und kurze Röckchen mochte ich noch nie.
Allerdings kann man wohl in meinem Fall Limo und Nutella durchaus die Rolle von Alkoholsubstituten zusprechen. Mir wurde immerhin gesagt, ich sei ein signifikanter Teil von "Inkompatibel". Im zwischenmenschlichen Sinne. Diese Aussage muss ich erst einmal in ihrer ganzen Sachlichkeit verdauen, was mir Gefühlsdusel nicht gerade leicht fällt - aber Zucker hilft erfahrungsgemäß hervorragend dabei. Und dann kann ich auch wieder von Herzen bei oben beschriebener Szene mitschluchzen, in tiefem Glauben an Romantik und die wahre Liebe.
Die junge Dame - 29. Jul, 18:28
Anders geht es natürlich, wenn Kinder da sind. Die halten Sie auf Trab, da bleibt ihnen gar keine Zeit fürs Sofa.
Aber der Rest Ihres Szenarios sähe bei mir so aus:
er neben mir auf dem Sofa, wir beide in Gammelklamotten, und er sagt mit einem liebevollen Blick zu mir: "[Kosename Ihrer Wahl], Du möchtest ja, dass ich ehrlich zu Dir bin. Du wolltest weniger Süßkram essen. Meinst Du nicht, Du könntest das Nutella-Glas nun wegstellen?"
Und Kinder? Ich bitte Sie, wo sind wir denn hier? Hunde!