Geschüttelt, nicht gerührt.
Es kommt doch relativ selten vor, dass jemand eine Formulierung findet, von der ich meine, sie bringe einen meiner wirren, unfertigen, in einem mehr gefühlten als schon im tatsächlich gedachten Stadium seienden Gedanken auf den Punkt.
Aber jemand hat da einen ganz guten Versuch hingelegt - hier.
Dabei geht es mir weniger um das Gefallen oder Nichtgefallen des Liedchens dieser zwei doch recht retro-extravaganten Gestalten, sondern vielmehr um den folgenden Satz:
The daily fight is one against mental formation. (Señor Rolando)
Formation. Assoziationen von unbedingter Ordnung, Disziplin und absoluter Einheitlichkeit in der Bewegung so wie in der Erscheinung. Kein Platz für Neues, Spontanes, Überraschendes.
Grundsätzlich sind Formationen nichts schlechtes - Ordnung ist unbedingt notwendig, auch die gedankliche - nur die Bereitschaft, sie jederzeit wieder zu durchbrechen, darf nicht fehlen. Genauso wie die Fähigkeit, ein paar Teile zuzulassen, die eben nicht ins Bild passen.
Wenn also unsere Gedanken Tag für Tag im Gleichschritt und in Uniform daher kommen, sollten wir das Kaleidoskop unseres Selbsts kräftig durchschütteln und abwarten, zu welch' schönen neuen Bildern sich die so entstandene Unordnung formiert. Wenn's uns nicht gefällt, schütteln wir eben einfach nochmal.
Aber jemand hat da einen ganz guten Versuch hingelegt - hier.
Dabei geht es mir weniger um das Gefallen oder Nichtgefallen des Liedchens dieser zwei doch recht retro-extravaganten Gestalten, sondern vielmehr um den folgenden Satz:
The daily fight is one against mental formation. (Señor Rolando)
Formation. Assoziationen von unbedingter Ordnung, Disziplin und absoluter Einheitlichkeit in der Bewegung so wie in der Erscheinung. Kein Platz für Neues, Spontanes, Überraschendes.
Grundsätzlich sind Formationen nichts schlechtes - Ordnung ist unbedingt notwendig, auch die gedankliche - nur die Bereitschaft, sie jederzeit wieder zu durchbrechen, darf nicht fehlen. Genauso wie die Fähigkeit, ein paar Teile zuzulassen, die eben nicht ins Bild passen.
Wenn also unsere Gedanken Tag für Tag im Gleichschritt und in Uniform daher kommen, sollten wir das Kaleidoskop unseres Selbsts kräftig durchschütteln und abwarten, zu welch' schönen neuen Bildern sich die so entstandene Unordnung formiert. Wenn's uns nicht gefällt, schütteln wir eben einfach nochmal.
Die junge Dame - 21. Apr, 13:18
Das Bild des Kaleidoskops finde ich ein schönes. Auch wenn ich die Idee des latent planlosen Schüttelns nicht so ganz teile. Aber das war sicherlich eh klar.
Dann müssen Sie sich ebenso der Idee öffnen, dass auch was Brauchbares herauskommen kann, wenn man kein Ziel verfolgt. Planen ist doch bereits eine Art des Formierens, oder habe ich da etwa Unrecht?
Mir gefällt die Idee, zu schütteln und nicht zu wissen, was man bekommt. Hauptsache, man macht das Beste daraus. Damit gilt dann wieder die Binsenweisheit: Der Weg ist das Ziel. Und natürlich: Man wächst an seinen Herausforderungen. Aber sowas gilt ja eh immer.