Sechs Tage, ein Spiel
1. Tag: Zufall?!
Ich habe seit ein paar Monaten vor, mein Klavier aufarbeiten zu lassen und wieder zu spielen. Leider ist das nicht ganz billig - daher eben auch nicht von heute auf morgen zu realisieren. Und dann die Frage, ob ich wieder Unterricht nehmen sollte: ich hatte irgendwie keine Lust, mir einen neuen Lehrer zu suchen - bis man einen guten gefunden hat... da radelt just in dem Moment, wo ich das Haus verlasse, meine frühere Klavierlehrerin vorbei. Seit einem Jahr nicht in der Gegend gewesen. Und würde sich freuen, mir wieder auf die Finger zu schauen.
2. Tag: Sinnlich aus der Wäsche gucken?!
Mir wird ein Fototermin geschenkt. Einschließlich eines höchst informativen Prospektes, was man alles beachten sollte, so man denn ein Erotik-, Akt- oder Dessous-Shooting machen möchte. Darunter Tips zur Vermeidung von Druckstellen durch enge Kleidung und der dezente Hinweis, dass die Ästhetik bestimmter Körperstellen durch eine vorherige Enthaarung derselben doch "oftmals" erhöht wird.
3. Tag: Schlafe mein Kindchen?!
Ich bekomme nach zwei Wochen endlich meine Untersuchungsergebnisse mitgeteilt und werde mich zum Wohle meiner Gesundheit einer kleinen Operation unterziehen müssen. Hoffentlich erzählt mir der Anästhesist wenigstens eine schöne Gute-Nacht-Geschichte.
4. Tag: Kausalzusammenhang?!
Der alte Herr hat nun seine Verweigerung des mittäglichen Gassigangs mit der dafür eigens vorgesehenen Person vollends manifestiert. Ein paar Tage zuvor erlitt er bei dem Versuch, sich unter einem Weidezaun hindurch zu quetschen, einen Stromschlag - leider genau in dem Moment, wo besagte Person ihm helfen wollte, sich zu befreien. Hund ist nun einer sogenannten Fehlverknüpfung zum Opfer gefallen: statt eines temporalen Zusammenhangs stellte er einen kausalen her und nun rennt er zitternd weg, sobald er die vermeintlich elektrisch Geladene erblickt. Was einem gemeinsamen Gassigang für die nächste Zeit wohl den Garaus macht. Und so versuche ich mein Bestes, um abends mit dem alten Herrn mitzuhalten, der den wesentlichen Teil des Tages in aller Ruhe dösend seine Kräfte sammeln kann.
5. Tag: Sto imparando l'italiano?!
Ich verliere mein Autoradiobedienteil. Alles, was an Spuren zurück bleibt ist die Socke, in der es gewohnt hat. Ja, mir ist durchaus bekannt, dass es für derartige Gegenstände auch geeignetere Aufbewahrungsmöglichkeiten gibt, aber die Socke hat ihren Dienst gewissenhaft verrichtet. Und am Verschwinden ist sie schon einmal überhaupt nicht schuld. Jedenfalls herrscht nun Stille in meinem Auto. Dies ist umso ärgerlicher, wenn man bedenkt, dass ich vor kurzem angefangen hatte, meine Zeit im Baustellenstau etwas gewinnbringender zu nutzen als nur mit einer unmöglich öffentlichkeitstauglichen Karaoke-Version diverser Musikstücke, indem ich mir von einem Herrn mit netter Stimme Italienisch beibringen ließ. Am rollenden R, was nun einmal typisch für diese Sprache ist, ist er allerdings bisher gescheitert. Wie viele andere vor ihm. Aber das sage ich ihm nicht - er soll seinen Enthusiasmus ja nicht verlieren.
6. Tag: Psychologisch?!
Auf einen ist wenigstens Verlass in dieser Welt. Auch, wenn man eine neue Farbe ausprobieren möchte. Derzeit wird ja sehr viel über die Aussagekraft frisurlicher Veränderungen in Hinsicht auf den psychischen Allgemeinzustand diskutiert. Ich für mich würde behaupten, es hat mit variety seeking zu tun. Ich kaufe auch nicht dasselbe Shampoo zweimal hintereinander. Aber wer sich trotzdem an einer Hobbyanalyse versuchen möchte, der fühle sich nicht abgehalten.
Ich würde sagen 3:3 - kein allzu schlechtes Ergebnis.
Ich habe seit ein paar Monaten vor, mein Klavier aufarbeiten zu lassen und wieder zu spielen. Leider ist das nicht ganz billig - daher eben auch nicht von heute auf morgen zu realisieren. Und dann die Frage, ob ich wieder Unterricht nehmen sollte: ich hatte irgendwie keine Lust, mir einen neuen Lehrer zu suchen - bis man einen guten gefunden hat... da radelt just in dem Moment, wo ich das Haus verlasse, meine frühere Klavierlehrerin vorbei. Seit einem Jahr nicht in der Gegend gewesen. Und würde sich freuen, mir wieder auf die Finger zu schauen.
2. Tag: Sinnlich aus der Wäsche gucken?!
Mir wird ein Fototermin geschenkt. Einschließlich eines höchst informativen Prospektes, was man alles beachten sollte, so man denn ein Erotik-, Akt- oder Dessous-Shooting machen möchte. Darunter Tips zur Vermeidung von Druckstellen durch enge Kleidung und der dezente Hinweis, dass die Ästhetik bestimmter Körperstellen durch eine vorherige Enthaarung derselben doch "oftmals" erhöht wird.
3. Tag: Schlafe mein Kindchen?!
Ich bekomme nach zwei Wochen endlich meine Untersuchungsergebnisse mitgeteilt und werde mich zum Wohle meiner Gesundheit einer kleinen Operation unterziehen müssen. Hoffentlich erzählt mir der Anästhesist wenigstens eine schöne Gute-Nacht-Geschichte.
4. Tag: Kausalzusammenhang?!
Der alte Herr hat nun seine Verweigerung des mittäglichen Gassigangs mit der dafür eigens vorgesehenen Person vollends manifestiert. Ein paar Tage zuvor erlitt er bei dem Versuch, sich unter einem Weidezaun hindurch zu quetschen, einen Stromschlag - leider genau in dem Moment, wo besagte Person ihm helfen wollte, sich zu befreien. Hund ist nun einer sogenannten Fehlverknüpfung zum Opfer gefallen: statt eines temporalen Zusammenhangs stellte er einen kausalen her und nun rennt er zitternd weg, sobald er die vermeintlich elektrisch Geladene erblickt. Was einem gemeinsamen Gassigang für die nächste Zeit wohl den Garaus macht. Und so versuche ich mein Bestes, um abends mit dem alten Herrn mitzuhalten, der den wesentlichen Teil des Tages in aller Ruhe dösend seine Kräfte sammeln kann.
5. Tag: Sto imparando l'italiano?!
Ich verliere mein Autoradiobedienteil. Alles, was an Spuren zurück bleibt ist die Socke, in der es gewohnt hat. Ja, mir ist durchaus bekannt, dass es für derartige Gegenstände auch geeignetere Aufbewahrungsmöglichkeiten gibt, aber die Socke hat ihren Dienst gewissenhaft verrichtet. Und am Verschwinden ist sie schon einmal überhaupt nicht schuld. Jedenfalls herrscht nun Stille in meinem Auto. Dies ist umso ärgerlicher, wenn man bedenkt, dass ich vor kurzem angefangen hatte, meine Zeit im Baustellenstau etwas gewinnbringender zu nutzen als nur mit einer unmöglich öffentlichkeitstauglichen Karaoke-Version diverser Musikstücke, indem ich mir von einem Herrn mit netter Stimme Italienisch beibringen ließ. Am rollenden R, was nun einmal typisch für diese Sprache ist, ist er allerdings bisher gescheitert. Wie viele andere vor ihm. Aber das sage ich ihm nicht - er soll seinen Enthusiasmus ja nicht verlieren.
6. Tag: Psychologisch?!
Auf einen ist wenigstens Verlass in dieser Welt. Auch, wenn man eine neue Farbe ausprobieren möchte. Derzeit wird ja sehr viel über die Aussagekraft frisurlicher Veränderungen in Hinsicht auf den psychischen Allgemeinzustand diskutiert. Ich für mich würde behaupten, es hat mit variety seeking zu tun. Ich kaufe auch nicht dasselbe Shampoo zweimal hintereinander. Aber wer sich trotzdem an einer Hobbyanalyse versuchen möchte, der fühle sich nicht abgehalten.
Ich würde sagen 3:3 - kein allzu schlechtes Ergebnis.
Die junge Dame - 24. Feb, 19:41