Schmerz, lass' nach!
Der geneigte Leser wird sich noch erinnern: ich habe das Klettern angefangen.
Der kletterunerfahrene Leser ist sich über das Ausmaß dieser Aussage nicht ganz im Klaren - und ist hoffentlich geneigt, sich von mir aufklären zu lassen.
Der klettererfahrene Leser wird geneigt sein, sich derweil einen zu grinsen.
Meine Woche gliedert sich seit Trainingsbeginn in drei Teile:
1. Das Training:
Man geht über sich hinaus, lernt eine Menge dazu, vergißt im Eifer des Gefechtes alle physikalischen Gesetze von Muskelkraft und Ausdauer.
2. Der Morgen nach dem Training:
Man wacht auf - und ist über Nacht 50 Jahre gealtert. In den Beinen hat man den üblichen Muskelkater. Das allein ist noch kein Grund, weinerlich zu werden. Man ist eben nicht mehr in Form. Aber es kommt natürlich noch besser: Der Rücken schmerzt, die Arme sind so geschwächt, dass man nur mit Pausen die Haare trocken fönen kann - wohlgemerkt bei einer Kurzhaarfrisur! - und in den Fingern hat sich ein der Arthrose wohl nicht unähnlicher Schmerz ausgebreitet, den man bei jeder Bewegung zu spüren bekommt - insbesondere beim Tippen. Wohl dem, der an einem Computerarbeitsplatz sein täglich Brot verdient...
3. Die Erholungsphase:
Den Rest der Woche verbringt man damit, das gefühlte Alter wieder dem tatsächlichen anzupassen. Im Falle der Finger kann das schon einmal bis zu vier Tage dauern.
In diesem Zustand befand ich mich ungefähr einen Monat lang, dann stellte sich eine signifikante Schmerzreduktion ein, zum Einen durch Aufbau von etwas, was Muskeln nicht gänzlich unähnlich ist, zum Anderen durch die Umsetzung des Gelernten und der damit verbundenen Kraftschonung. Endlich konnte ich nun neben dem Training ein weiteres Mal in der Woche klettern, ohne Gefahr zu laufen, am nächsten Tag die Rache meiner Sehnen erfahren zu müssen. Und siehe da - ich scheine weiter Fortschritte zu machen, denn mittlerweile überlege ich ernsthaft, woher ich die Zeit für einen wöchentlichen dritten Besuch hernehmen könnte.
Denn irgendwann hat sich sogar so ein zartes Wesen wie ich an die Blasen in den Handflächen und die Schmerzen in den Fingern, die Hautabschürfungen und blauen Knie gewöhnt. Nur eine Tatsache macht mir noch ein wenig zu schaffen: meine Kletterschuhe sind ganze 2 cm kleiner als meine normalen Schuhe. Für einen Zeh ist das eine ganze Welt! Und ein Zeh kann sehr grausam zum Rest des Körpers werden, wenn man ihm den Zugang zu dieser verwehrt.
Der kletterunerfahrene Leser ist sich über das Ausmaß dieser Aussage nicht ganz im Klaren - und ist hoffentlich geneigt, sich von mir aufklären zu lassen.
Der klettererfahrene Leser wird geneigt sein, sich derweil einen zu grinsen.
Meine Woche gliedert sich seit Trainingsbeginn in drei Teile:
1. Das Training:
Man geht über sich hinaus, lernt eine Menge dazu, vergißt im Eifer des Gefechtes alle physikalischen Gesetze von Muskelkraft und Ausdauer.
2. Der Morgen nach dem Training:
Man wacht auf - und ist über Nacht 50 Jahre gealtert. In den Beinen hat man den üblichen Muskelkater. Das allein ist noch kein Grund, weinerlich zu werden. Man ist eben nicht mehr in Form. Aber es kommt natürlich noch besser: Der Rücken schmerzt, die Arme sind so geschwächt, dass man nur mit Pausen die Haare trocken fönen kann - wohlgemerkt bei einer Kurzhaarfrisur! - und in den Fingern hat sich ein der Arthrose wohl nicht unähnlicher Schmerz ausgebreitet, den man bei jeder Bewegung zu spüren bekommt - insbesondere beim Tippen. Wohl dem, der an einem Computerarbeitsplatz sein täglich Brot verdient...
3. Die Erholungsphase:
Den Rest der Woche verbringt man damit, das gefühlte Alter wieder dem tatsächlichen anzupassen. Im Falle der Finger kann das schon einmal bis zu vier Tage dauern.
In diesem Zustand befand ich mich ungefähr einen Monat lang, dann stellte sich eine signifikante Schmerzreduktion ein, zum Einen durch Aufbau von etwas, was Muskeln nicht gänzlich unähnlich ist, zum Anderen durch die Umsetzung des Gelernten und der damit verbundenen Kraftschonung. Endlich konnte ich nun neben dem Training ein weiteres Mal in der Woche klettern, ohne Gefahr zu laufen, am nächsten Tag die Rache meiner Sehnen erfahren zu müssen. Und siehe da - ich scheine weiter Fortschritte zu machen, denn mittlerweile überlege ich ernsthaft, woher ich die Zeit für einen wöchentlichen dritten Besuch hernehmen könnte.
Denn irgendwann hat sich sogar so ein zartes Wesen wie ich an die Blasen in den Handflächen und die Schmerzen in den Fingern, die Hautabschürfungen und blauen Knie gewöhnt. Nur eine Tatsache macht mir noch ein wenig zu schaffen: meine Kletterschuhe sind ganze 2 cm kleiner als meine normalen Schuhe. Für einen Zeh ist das eine ganze Welt! Und ein Zeh kann sehr grausam zum Rest des Körpers werden, wenn man ihm den Zugang zu dieser verwehrt.
Die junge Dame - 25. Aug, 19:04