Für Tigo und den Keks
Ich befand mich in der Wüste. Um mich herum gab es nur ausgetrocknete Erde, Sand und verdorrte Sträucher. Der Wind wehte heiß in mein Gesicht, die Luft flimmerte vor meinen Augen.
Ich leckte mir über die Lippen, aber das half nur einen Augenblick. Dann fühlten sie sich wieder genauso rissig und wund an wie vorher. Meine Füße schmerzten von dem langen Weg, den ich zurück gelegt hatte. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Hügel ich hoch und wieder herunter gegangen war, noch wusste ich, wie viele vor mir liegen würden. Die Hitze des Sandes war sogar durch die Schuhe zu spüren und vermischte sich mit dem wunden Brennen jeden Auftretens.
Die anderen hatten schon gesagt, ich sei verrückt. Es sei doch hoffnungslos. Ich sei hoffnungslos. Und unzählige Male - wohl auf jedem Hügel, wenn ich ihn mühsam erklommen hatte und nichts als weitere Hügel am Horizont sah - hatte ich mich gefragt, ob sie vielleicht Recht hatten. Ob es das wert war. All die Kraft. Weiter zu gehen. Weiter zu glauben. Weiter zu hoffen. Und mit jedem Blick in die Ferne ein weiteres Mal enttäuscht zu werden.
Aber ich musste weitergehen. Nicht wegen ihnen. Nicht, um etwas zu beweisen. Es war einfach so.
Ich hatte mich gerade einen weiteren Hügel hinauf gequält und versucht, die Hoffnung diesmal gar nicht erst aufkeimen zu lassen - aber natürlich war es mir wieder nicht ganz gelungen, auch wenn das Licht von mal zu mal kleiner wurde. Als ich den letzten Schritt auf die Kuppe machte, versuchte ich mich gegen die Enttäuschung zu wappnen, die mich sofort erfassen würde, wenn ich meinen Blick heben und das weite Land sehen würde. Diese Enttäuschung, die alles in mir zusammenkrampfen, mich innerlich erkalten, die alles andere farblos werden ließ. Ich hob den Blick - und sie kam mit voller Wucht.
Ich taumelte und brauchte einige Zeit, bis ich wieder stehen konnte. Ich drehte den Kopf, um diesem trostlosen Anblick zu entkommen, um mich auf die nächsten Schritte zu konzentrieren...und da sah ich sie.
Hinter einem Vorsprung versteckt blühte eine Blume. Eine einzige. Allen Widrigkeiten, Wahrscheinlichkeiten und Realitäten zum Trotz stand sie da. In einer einzigartigen Schlichtheit, mit einer unverschämten Selbstverständlichkeit breitete sie ihre wunderbar dunkelgrünen Blätter aus. Jedes ihrer Blütenblätter glühte in einer anderen prachtvollen Farbe, so intensiv, dass meinen Augen Tränen zu Hilfe kommen mussten. Ich fasste sie an, obwohl ich furchtbare Angst hatte, sie zu verletzen - aber ich musste einfach wissen, ob ich mir alles nur einbildete. Doch sie war echt. Ich konnte den kühlen Samt zwischen meinen Fingern fühlen, ich sah ihren Blütenstaub auf meiner Haut.
Sie war da. Ich machte mich auf den Weg nach Hause.
Ich leckte mir über die Lippen, aber das half nur einen Augenblick. Dann fühlten sie sich wieder genauso rissig und wund an wie vorher. Meine Füße schmerzten von dem langen Weg, den ich zurück gelegt hatte. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Hügel ich hoch und wieder herunter gegangen war, noch wusste ich, wie viele vor mir liegen würden. Die Hitze des Sandes war sogar durch die Schuhe zu spüren und vermischte sich mit dem wunden Brennen jeden Auftretens.
Die anderen hatten schon gesagt, ich sei verrückt. Es sei doch hoffnungslos. Ich sei hoffnungslos. Und unzählige Male - wohl auf jedem Hügel, wenn ich ihn mühsam erklommen hatte und nichts als weitere Hügel am Horizont sah - hatte ich mich gefragt, ob sie vielleicht Recht hatten. Ob es das wert war. All die Kraft. Weiter zu gehen. Weiter zu glauben. Weiter zu hoffen. Und mit jedem Blick in die Ferne ein weiteres Mal enttäuscht zu werden.
Aber ich musste weitergehen. Nicht wegen ihnen. Nicht, um etwas zu beweisen. Es war einfach so.
Ich hatte mich gerade einen weiteren Hügel hinauf gequält und versucht, die Hoffnung diesmal gar nicht erst aufkeimen zu lassen - aber natürlich war es mir wieder nicht ganz gelungen, auch wenn das Licht von mal zu mal kleiner wurde. Als ich den letzten Schritt auf die Kuppe machte, versuchte ich mich gegen die Enttäuschung zu wappnen, die mich sofort erfassen würde, wenn ich meinen Blick heben und das weite Land sehen würde. Diese Enttäuschung, die alles in mir zusammenkrampfen, mich innerlich erkalten, die alles andere farblos werden ließ. Ich hob den Blick - und sie kam mit voller Wucht.
Ich taumelte und brauchte einige Zeit, bis ich wieder stehen konnte. Ich drehte den Kopf, um diesem trostlosen Anblick zu entkommen, um mich auf die nächsten Schritte zu konzentrieren...und da sah ich sie.
Hinter einem Vorsprung versteckt blühte eine Blume. Eine einzige. Allen Widrigkeiten, Wahrscheinlichkeiten und Realitäten zum Trotz stand sie da. In einer einzigartigen Schlichtheit, mit einer unverschämten Selbstverständlichkeit breitete sie ihre wunderbar dunkelgrünen Blätter aus. Jedes ihrer Blütenblätter glühte in einer anderen prachtvollen Farbe, so intensiv, dass meinen Augen Tränen zu Hilfe kommen mussten. Ich fasste sie an, obwohl ich furchtbare Angst hatte, sie zu verletzen - aber ich musste einfach wissen, ob ich mir alles nur einbildete. Doch sie war echt. Ich konnte den kühlen Samt zwischen meinen Fingern fühlen, ich sah ihren Blütenstaub auf meiner Haut.
Sie war da. Ich machte mich auf den Weg nach Hause.
Die junge Dame - 9. Aug, 18:58