Salt Cake City
In der Küche meiner Eltern befindet sich unter anderem auch ein Gewürzschrank. Dort versammeln sich - wie der Name schon vermuten lässt - alle gängigen Gewürze (die in Dosen sind alphabetisch in der Tür geordnet, was bei aller Schrulligkeit durchaus Vorteile bringt) einschließlich diverser Zutaten für's Backen. Besonders zu erwähnen seien hier die Gefäße für Zucker und Salz, bei denen es sich um identische Plastikbehältnisse handelt, die vorne einen Griff und hinten eine Schütte besitzen. Am Zuckergefäß befindet sich zusätzlich noch ein Schild mit der Aufschrift Zucker. Am Salzgefäß ist nichts dergleichen zu finden. Salz ist eben da drin, wo nicht Zucker d'rauf steht.
Eines Tages saßen mein Vater und ich am Mittagstisch. Was das Hauptgericht war, habe ich längst vergessen. Nicht aber den Nachtisch, denn es war ein extrem lecker aussehender Obstsalat, den mein Vater vorbereitet hatte und auf den ich mich schon die ganze Zeit freute. Verständlich also, dass ich, kaum den Teller leer, zu eben jener Köstlichkeit griff und mir zu einer großzügigen Portion derselben verhalf. Ach, und wie deutlich konnte ich schon den Geschmack der verschiedenen Früchte auf der Zunge spüren, die Süße und Erfrischung, die sich gleich in meinem Mund ausbreiten würde und dazwischen diese leckeren kleinen Walnussstücke...
Statt dieses Hochgenusses ereilte mich ein wahrer Albtraum, der mich die Portion, die gerade eben erst den Weg in meinen Mund gefunden hatte, prompt zurück in die Schüssel befördern ließ: mein werter Herr Papa hatte den Obstsalat gesalzen!
Dies war der unheilvolle Beginn einer Reihe solcher Begebenheiten. Sein beliebtestes Opfer waren Erdbeeren. Das ging sogar soweit, dass meine Mutter ihm eine Saison lang - nach drei bitteren nachtischlosen Mahlzeiten - strengstens verbot, irgendetwas auf die Erdbeeren zu streuen, was sie nicht vorher abgesegnet hatte.
Die letzte Episode trug sich gerade gestern zu, als ich abends einkaufen gehen und einen Käsekuchen backen durfte, damit unseren Gästen heute mein Obstsalatschicksal erspart bliebe. Wenigstens hat mein Vater es höchstpersönlich und noch vor dem Backen gemerkt - als er die Schüssel auslecken wollte.
Eines Tages saßen mein Vater und ich am Mittagstisch. Was das Hauptgericht war, habe ich längst vergessen. Nicht aber den Nachtisch, denn es war ein extrem lecker aussehender Obstsalat, den mein Vater vorbereitet hatte und auf den ich mich schon die ganze Zeit freute. Verständlich also, dass ich, kaum den Teller leer, zu eben jener Köstlichkeit griff und mir zu einer großzügigen Portion derselben verhalf. Ach, und wie deutlich konnte ich schon den Geschmack der verschiedenen Früchte auf der Zunge spüren, die Süße und Erfrischung, die sich gleich in meinem Mund ausbreiten würde und dazwischen diese leckeren kleinen Walnussstücke...
Statt dieses Hochgenusses ereilte mich ein wahrer Albtraum, der mich die Portion, die gerade eben erst den Weg in meinen Mund gefunden hatte, prompt zurück in die Schüssel befördern ließ: mein werter Herr Papa hatte den Obstsalat gesalzen!
Dies war der unheilvolle Beginn einer Reihe solcher Begebenheiten. Sein beliebtestes Opfer waren Erdbeeren. Das ging sogar soweit, dass meine Mutter ihm eine Saison lang - nach drei bitteren nachtischlosen Mahlzeiten - strengstens verbot, irgendetwas auf die Erdbeeren zu streuen, was sie nicht vorher abgesegnet hatte.
Die letzte Episode trug sich gerade gestern zu, als ich abends einkaufen gehen und einen Käsekuchen backen durfte, damit unseren Gästen heute mein Obstsalatschicksal erspart bliebe. Wenigstens hat mein Vater es höchstpersönlich und noch vor dem Backen gemerkt - als er die Schüssel auslecken wollte.
Die junge Dame - 1. Jul, 18:42